... macht auch kaum Sinn bei Booten unterhalb einer gewissen Größe, ich tippe mal, daß es erst machbar wird bei Rumpflänge deutlich über 2 m, darunter wird das Uhrmacherwerk vom Wind zerissen .... und kleine Servos wurden ja nun schon zu genüge abgeraucht, oder?
aber bleiben wir mal lieber beim Thema ...
Ein Schiff ist im Hafen sicher, dafür wurde es aber nicht gemacht.
Tritt man im Geiste ein bisschen zurück und betrachtet die Sache aus etwas mehr Entfernung, dann geht es doch um mehr Leistung auf dem Wasser durch Anpassung der Segelfläche an die Windverhältnisse. Technische Spielereien mal aussen vor - macht es da nicht eher Sinn, sich um ein reffbares Groß zu kümmern?
Ich rede jetzt nicht von Rollgroß-Anlagen die im Mast oder im Baum untergebracht werden. Ganz banal: Reffbändsel.
Unsere Dampfer sind meistens eh' schon auf Leichtwind ausgelegt. Dann würde die Anpassung an die (stärkeren) Windverhältnisse bedeuten, dass man die Segelfläche verkleinern muss. Für solche Vorhaben ist das Großsegel doch effektiver in der Wirkung - oder nicht?
Für meinen Teil jedenfalls soll der Seestern eine Reihe mit Reffbändseln ins Groß bekommen. Sieht gut aus und ggf. kann ich bei etwas mehr Wind die Zeit auf dem Wasser verlängern. Soweit die Theorie...
Grundsätzlich ist es sinnvoll, den Segeldruckpunkt da lassen, wo er hingehört. Refft man vorn, nimmt also die Fock weg, werden gerade unsere Freifahrer extrem luvgierig sein.
P1014614.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Da mein "Elseken" mit 1,2qm Segel unterwegs war, musste ich schon recht früh reffen, das war etwas fummelig, weil ich die Reihleine erst lösen musste. Aber so gerefft lief die Kleine echt ausgeglichen. Der Druckpunkt wird ja nur in der Höhe verändert.
Also die Grundidee war, nur die Genua einzusetzen und dann ggf. bis auf Fockmaß einzuholen. Dagegen spricht natürlich ganz die Klamotte mit dem Profil, logo, wenn man einrollt wird das weniger. Aber das Problem dürfte doch bei den Modellen in 1:manntragend auch auftauche. Ist es da wegen der anderen Größenverhältnisse eher uninteressant?
Ich fasse mal zusammen - Rollfock ist Unsinn und eine technische Herausforderung. Beides übt auf die technische Abteilung der Coldivia-Werft einen deutlich erhöhten Reiz aus (Die ersten Ischinöhre sind schon am planen )
Und wie schon geschrieben - bei Nullfunktion wenigsten ein netter Gimmick.
Mathias - bei meiner Suche nach alternativem Tuch (ich möchte meinen Bestand an Latsch-Segeltuch für Hermine verwahren) bin ich auf CHITEX gestoßen und habe mir mal für die dreieinhalb Maak den Mustersatz bestellt. Mithin ist klar, dass ich von dem Thema bunt beim Segelsatz noch nicht ganz weg bin
da Coldi gerade auf der Planke nach Außenbords läuft, sitze ich nicht mehr in der ersten Reihe, sondern kletter die Treppen rauf auf´s Poopdeck, da sieht man dann besser ....
Ein Schiff ist im Hafen sicher, dafür wurde es aber nicht gemacht.
Boris du weißt doch, die Erde ist eine Scheibe, das war sie schon immer. Aber ich will halt mal guggn was drunter ist. Allerdings werde ich den Antrieb für die Rollfock als austauschbares Modul einbauen, um auch mal was ganz anderes einsetzen zu können. Davon wird jedoch an anderer Stelle berichtet.
leider verändert sich durch das teilweise einrollen (reffen) der Genua nicht nur das Profil sondern auch der Trimm und dies kann tatsächlich sehr störend sein.
Wie Axel auch schon geschrieben hat, ist eine Rollvorrichtung für's Vorsegel bei den 1:1 Modellen in erster Linie der Bequemlichkeit, des Bedienkomfort oder einer eventuell kleinen Crew geschuldet, auch wenn diese Vorrichtungen algemein als Rollreff bezeichnet werden, wird das Vorsegel normalerweise nicht damit gerefft sondern komplett eingerollt und ein anderes Vorsegel komplett ausgerollt.
Ein Beispiel:
Das Boot hat gerade den Code0 oder die Genua I gesetzt nun soll der Kurs von Halbwind auf am Wind gewechselt werden, dafür ist dieses Segel aber nicht ideal, dann wird dieses Segel eingerollt und beispielsweise die Fock ausgerollt, so ist das jedenfalls bei größeren Booten, bei kleineren Booten die meist nur ein Vorsegel angeschlagen haben, muss dieses komplett geborgen und ein anderes Segel angeschlagen werden, die selbe Situation entsteht auch wenn der Wind für den Code0 oder die große Genua zu stark wird.
Bei einem Modell mit einfachem Rigg hat man normalerweise nur ein Vorsegel zur Verfügung und somit kann auch nicht während der Fahrt auf ein anderes Segel gewechselt werden.
Wird nun das Rollreff tatsächlich zum reffen verwendet, also die Genua nur teilweise eingerollt, so reduziert sich vorne die Segelfläche, der Segeldruckpunkt verschiebt immer weiter nach hinten und das Boot wird immer mehr luvgierig, desweiteren bekommt vor allem oben das Achteliek immer mehr Abstand zum Mast, der Vorsegelspalt wird zu groß und die Strömung kann nicht mehr sauber anliegen, dadurch lässt sich unter Umständen das Boot kaum noch kontrollieren.
Die Vorteile die ich bei einer Rollgenua sehe sind natürlich der aha Effekt, die Reduktion der Segelfläche an Land und da die Genua eingerollt ist, kann diese auch nicht mehr im Wind flattern (killen), dies schont natürlich das Segel wenn das Modell gerade nicht in Gebrauch ist, aber dennoch besteht die Gefahr der Faltenbildung beim einrollen.
Hallo Ralf, danke für die weiteren Infos. Wenn der Mustersatz Tuch da ist, werde ich mal Knittertests durchführen. Kennst das ja, dauert bei mir lannge bis ich mich "entzeugen" lasse
Wenn wie du schreibst der Fockspalt größer wird und das Boot damit luvgierigm, kann, kanns das durch eine Verschiebung der Mastposition in Richtung Bug ausgeglichen werden?
Wenn ja, geistert mir nämlich schon die zweite verwegene Idee (inclusive erster geistiger Konstruktionszeichnungen) im Kopf herum
Ja nee, is klar. Kommt der Wind von links dann kommt der linksdrehebde Rollfockantrieb rein, kommt er von rechts, dann der andere; kommt er von vorn, bleibt das Boot im Kofferraum, kommt er von hinten, kommt der Gennacker druff. Aber trimm vorher das Boot vernünftig, so ein Brummkreisel wie in WAF schraubt das Böötle in die Tiefen des Leeraner Hafens, die es dann nur ungern wieder hergeben .... Ich bin gespannt
Ein Schiff ist im Hafen sicher, dafür wurde es aber nicht gemacht.
Ich möchte das mal so ausdrücken: die Fähigkeit zu erlangen das Gerät gezielt zu bewegen erscheint mir wichtiger als technische Gimmicks!!!
Ahoi
Gerhard --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Segeln ist einfach nur den Kopf abzuschalten indem man ihn benutzt.
Zitat von coldivia im Beitrag #40Hallo Ralf, danke für die weiteren Infos. Wenn der Mustersatz Tuch da ist, werde ich mal Knittertests durchführen. Kennst das ja, dauert bei mir lannge bis ich mich "entzeugen" lasse
Wenn wie du schreibst der Fockspalt größer wird und das Boot damit luvgierigm, kann, kanns das durch eine Verschiebung der Mastposition in Richtung Bug ausgeglichen werden?
Wenn ja, geistert mir nämlich schon die zweite verwegene Idee (inclusive erster geistiger Konstruktionszeichnungen) im Kopf herum
Hallo Lothar,
ich empfehle Dir meinen Text nochmal durch zu lesen, das Boot wird Luvgierig weil die Segelfläche am Vorsegel reduziert wird, die Segel bekommen einen Strömungsabriss weil der Abstand des Achterlieks zum Mast zu groß wird und dadurch die Strömung nicht mehr sauber anliegen kann.
Im Prinzip werden beide Probleme mit einer Verschiebung des Mastes nach vorne ausgeglichen, allerdings treten durch eine Verschiebung des Mastes neue Probleme auf, verschiebst Du nur den Mast nach vorne, ändert sich nur der Mastfall und die Luvgierigkeit ändert sich dabei nur minimal, desweiteren geht am Vorstag die Spannung verloren, also müsste das Achterstag gelöst werden, das Vorstag gespannt werden und auch die Wanten müssten nach vorne verschoben werden.
Also falls Du jetzt dennoch vor hast den Mast zu verschieben, empfehle ich Dir dies nochmal zu überdenken und Du doch besser um der Luvgierigkeit entgegen zu wirken den Langkiel nach hinten verschiebst, dies ist wahrscheinlich einfacher und hätte den selben Effekt, natürlich kannt Du auch das Deck auf zwei Schienen montieren und es mit samt des Rigg's nach vorne verschieben.
Modell-Skipper-Chat
3
RC-Modell-Skipper
Thema drucken
28.06.2017 10:20
Antworten
)
und Du doch besser um der Luvgierigkeit entgegen zu wirken den Langkiel nach hinten verschiebst, dies ist wahrscheinlich einfacher und hätte den selben Effekt, natürlich kannt Du auch das Deck auf zwei Schienen montieren und es mit samt des Rigg's nach vorne verschieben.