Da der Kutter ja von einem Maler gezeichnet wurde, fand ich, dass die Spanten so ganz simpel nicht sein dürfen, und habe sie alle nochmal mit ein paar Schnörkelungen versehen.
Die Datei ist nun bei Lothar, der mal ein Testmodell fräst.
denke das die Spanten aus relativ dünnen Speerholz hergestellt werden. Somit würde ich die Stellen eher abrunden. Die Einkerbungen könnten bei Belastung wie zum Beispiel Beplanken Bruchstellen ergeben. Ist nur so ein Gedanke.
Also in dem Stil haben wir schon mehrere Modelle gemacht. Wenn man seine Beplankung nicht gerade mit dem Fäustel oder einer Dachdeckernagelmaschine aufbringt, gibt es keine Probleme. Boris die Frage was die sollen ist schnell beantwortet: sieht hammerscharf aus. Gegenargument sieht man nicht wenn beplankt ist: egal, man weiß dass es drin ist. Ist eine Frage der Ästhetik. Im lauf der Zeit haben wir die Spanten immer dünner gemacht, die Belastungsgrenze bei 8-lagigem FSH 4 mm ist bei 1 mm an den dünnsten Stellen. Wie gesagt, man darf nicht mit dem Fäustel beplanken.
Moin, ist kein Meckern. Aber die Schwachstelle springt einem förmlich ins Blickfeld und macht bei einem später nicht mehr sichtbaren Bauteil wenig Sinn. Gerade im Übergang Rumpfseitenwand und Deck wird Biegesteifigkeit gebraucht und keine Sollbruchstelle (Kerbwirkung)
Ein Schiff ist im Hafen sicher, dafür wurde es aber nicht gemacht.
Allerdings ist es so, dass FlugSPH 8fach verleimt, dann doch eine andere Klamotte ist, als Baumarkt Pappel oder 3fach Birke. Hier die Bemassung:
10.PNG - Bild entfernt (keine Rechte)
An der mit 6,7mm dünnsten Stelle (soweit kommt der Fräser gar nicht rein) haben wir einen Materialquerschnitt von 28qmm!
Von der Materialqualität könnten wir bei der Vielzahl der Spanten locker auf 5mm runtergehen. Mir hat mal ein Scalemodellbauer nach dem aufbau des Spantgerüstes gesagt, das wäre das stabilste und am besten passende Gerüst, dass er je gebaut hat. Und er kennt die einschlägigen Anbieter von Kleinserien.
Ich find's schick und technisch habe ich keine Bedenken. Ich habe ja schon einen Satz Spanten aus "dem neuen Material" in Händen gehabt, das hält der spielend aus.
Manchmal müssen solche "Spielereien" auch mal sein. In meinen Fockbeschlag hätte ich am vorderen Ende auch keine Kurve reinfeilen müssen - sieht aber eben besser aus.
Da wäre die Frage, warum ich das eigentlich so mache?
Natürlich könnte ich es mir sehr leicht machen, einfach eine doppelte Spantkontur erzeugen, Balkweger und kielleiste rein-fertig. Dauert etwa 1 Stunde! Man sieht davon reichlich Sätze auf dem Markt, auch bei Nachbauten, die eigentlich besseres verdient hätten, aber es funktioniert ja auch, und da reicht vielen Modellbaukollegen offenbar aus.
Es gibt aber auch Kollegen, denen sowas eben nicht reicht, für diese Zielgruppe mache ich dann eben die Zeichnungen. Es gibt Kollegen, die eine anfahrt von 400km nicht scheuen, um ihre Prokjekte durchzusprechen, weil sie wissen, dass ihre Wünsche mit absoluter Präzision und Kompromisslos umgesetzt werden. Nicht von ungefähr haben manche schon ihr 3. Schiff bei mir bestellt. Die kaufen nicht mehr woanders.
Wenn man sich einmal Spantgerüste bei den 1:1ern ansieht, wird man schnell feststellen, wie mager doch die Modelle meist gemacht sind.
roastbeefinal.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Da gibt es keine Verzeirungen und auch kaum Sentleisten. Bei mir eben schon, eben dem Original angenähert. Ich könnte statt der Schnörkel auch gedübelte Aufdoppelungen anlegen, was ich auch schon gemacht habe, das würde aber dann den Rahmen dann doch vorerst sprengen. Aber wie ich mich kenne, mache ich doch irgendwann mal...
Fazit: Der Erbauer soll einfach schon beim Aufstellen das Wort "GEIL" sagen!
Die Frage "ist das notwendig / sinnvoll" wäre zum Exzess getrieben, wenn man noch weiter ginge und die Frage stellt, sind Modellschiffe .... Macht man aber nicht, weil - klare Sache, natürlich sind die notwendig (für unseren Spaß, Selbstbestätigung, was auch immer)
Ein gutes (und schönes) Beispiel für das von Axel Gesagte ist Hermine. Bei einem zwei-Meter-Dampfer stellt sich die Frage, ob da tatsächlich eine Trillion Spanten gebraucht werden. Die Antwort ist eindeutig - auf keinen Fall (von mir aus könnten es aber doppelt so viele sein). Den Gedanken muss Axel gerochen haben und hat nochmal eine halbe Trillion Bodenwrangen eingezeichnet. Gebraucht werden die schon zweimal nicht, aber das Gerippe sieht (ich habe mich vergewissert, der Begriff ist heutzutage jugendfrei) hammergeil aus.
Es ist, wie es ist, eine Kerbwirkung ist da, sie ist ohne Vorbild und ist - ganz egal wievielfach verleimt oder wie dick oder wie dünn - damit die schwächste Stelle am Spant, vor allem, weil sie sich symetrisch zur Mittelachse spiegelt und damit wiederholt. Das Einleiten der Kräfte von Rumpfseitenwand ins Deck und umgekehrt ist hier gestört, egal.
Wenn schon denn schon, warum werden keine Kniestücke angedeutet? ja, ich weiß, weil es gerade so gefiel, und damit werde ich jetzt nicht mehr weiter darauf herumreiten wollen.
Ein Schiff ist im Hafen sicher, dafür wurde es aber nicht gemacht.
Nun ich empfinde das nicht als Meckerei sondern sehe es als Konstruktive Kritik.
Mir fällt auf das wenn hier im Forum Kritik geübt wird tritt derjenige sofort ins Fettnäpfchen. Denke das diese Forum unter anderen dafür gedacht ist und das Meinungen gefragt sind, um das Bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Muss ehrlich sagen das mir diese Reaktionen auf den Keks gehen aber sowas von. Solange man immer schön ja und amen sagt () ist alles gut, aber wehe nicht. Insgesamt traut man sich kaum etwas zu schreiben, könnte ja sein das sich wieder jemand auf den Schlips getreten fühlt. Ist für mich nicht nachvollziehbar.
Finde das mal drüber nachgedacht wird und jetzt erwarte ich natürlich mächtigen Tabula Rasa.
Modell-Skipper-Chat
0
RC-Modell-Skipper
Thema drucken
26.07.2017 12:09
Antworten
) ist alles gut, aber wehe nicht. Insgesamt traut man sich kaum etwas zu schreiben, könnte ja sein das sich wieder jemand auf den Schlips getreten fühlt.