Hi Matthias,

wir hatten hier mal einen User der eine Motoryacht (ca. 140cm lang) von Norddeich Mole nach Norderney fahren lassen wollte - autonom per GPS.
Leider mussten wir uns von ihm trennen bevor das Projekt akut wurde. Aber machbar sein müsste so was auf jeden Fall.

Grüße
Claudia

Moin,

ja, im prinzip ist es machbar (, aber ...)

Ich weiß von einem ehemaligen User der sich nicht mehr auf dem Wasser bewegt, sondern die Branche
gewechselt hat und nun offroad kraxelt, das er ein Motorboot per GPS autonom fahren lassen konnte.
Das/der/die Arduino war so programmiert und ausgestattet, das die Position permanent erfasst wurde
und er konnte entweder bei Start (Ablegemannöver) einen Fixpunkt setzen, oder während der Fahrt.
Die daten wurden parallel auf sein Laptop übertragen und er konnte sich in googlemaps die Position
live anzeigen lassen, ebenso konnte er dort einen Punkt setzen lassen, dann nahm das Boot Kurs auf
diesen Punkt und konnte dort die Position halten. Dies jedoch nicht permanent (keine programmierten
Bug- und Heckstrahlruder) sondern gegebenfalls bei zu großer Abweichung vom Fixpunkt durch neu
ansteuern. Ebenso konnte das Boot nicht in Bezug zur Nord-Süd-Linie ausgerichtet werden, der
Kompass war nicht implementiert, daher konnte es auch nicht selbsständig wieder anlegen oder die
Position mit einer definierten Ausrichtung erreichen oder halten.
Am Sender hatte er einen Funktionsschalter, mit dem er den Autopiloten als Minorität oder mit Majorität
belegen konnte, so war es möglich in den Autopiloten auch einzugreifen, oder aber eben bewusst nicht.

Enormer Aufwand für ein nettes Gimmik, ich hatte für mich beschlossen, das ich so etwas nicht brauche
und habe es daher nicht weiter verfolgt. Unter Kollegen am Teich wurde es zwar kurz bewundert, aber
letztendlich hatte da keiner großes Interesse und er selber verlor ja anscheinend auch die Lust daran.

Mit einer Kompassfunktion und weiterer Sensorik an Bord um Windrichtung und -Stärke sowie Lage
und Krängung, Zug an den Schoten und Geschwindigkeit zu messen und einfliessen zu lassen ist das
natürlich denkbar, aber ich fürchte das da ganz gewaltig viele Probefahrten einhergehen müssten um
alle Programmierungen anzupassen und die Allgorithmen zu entwickeln. Denn alle Meßwerte die es zu
verarbeiten gilt müssten zuvor erstmal definiert und in Relation zueinander gebracht werden.
Das was ein Skipper an Bord alles intuitiv entscheidet und größtenteils nicht wirklich bewusst wahr
nimmt, musst Du der dusseligen kleinen Box erstmal erklären und für alle unwegbarkeiten Ersatz-
Allgorithmen definieren.
Bei den automatischen Mährobotern oder den kleinen Helfern zu Hause von iRobot mag das ja angeblich
funktionieren, aber dem ist nicht so, den Allgorithmus wird man kaum für das Segelboot verwenden
können, denn es geht dann nicht mehr nur um: oh, Hindernis - Stop - Wenden - Weiterfahren, wobei der
Winkel der Wende nicht per Zufall entschieden wird, sondern auch einem Allgorithmus folgt ...

Dann gibt es (oder gab?) einen Kollegen, der ernsthaft monate- und jahrelang an diesem Thema gearbeitet
hat, für Details hierzu müsste ich in lange schlummernden Bereichen meines Bio-RAM suchen und ein paar
Synapsen entstauben - vllt fällt mir noch was brauchbares dazu ein, dann poste ich es hier. Er wollte ein
autark segelndes Boot bauen.

Moin,

ich bin da ganz konservativ, auch im RC-Fliegen hat so etwas eigentlich nichts zu suchen,
denn:
"schaut mal, was ich ein gefuchster Pilot bin, ich habe gerade 11 Satelliten als Unterstützer
und das Mainboard verarbeitet die Daten gerade mit 5,6 GHz !!!,na? bewundert mich!"
hat für mich nichts mit Fliegen können zu tun.
Ja, ich habe eine Drohne für Luftbildaufnahmen, und da bin ich froh, das ich diese Technik
da drin habe, aber im Segelboot? Bitte nein!
Das schlimme ist dann, wenn die Technik mal versagt, oder besser noch der "Pilot".
In einem Gewerbegebiet wollte mal ein entfernter Kollege seine Drohne ausfliegen, eine leer
stehende Lagerhalle mit großen offenen Toren lud dazu ein, da einfach mal wie Jämes Blond
durchzufliegen - das einzige was passierte, war eine Trennung aller Verbindungen zu den
Satteliten, und das Gerät machte eine saubere Bruchlandung mit anschleißendem Totalschaden,
Personen oder andere Sachgüter wurden GsD nicht verletzt oder beschädigt. Knapp 2.000,-
("Sportdrohne - an sich schon ein Unwort wie "Streetfighter") abzüglich der Fernbedienung
versenkt - Prost.