Hallo,

so schauts aus und ich fasse das bereits geschriebene mal zusammen.

Ein regattataugliches Boot ist zum Freizeitsegeln einfach zu teuer und überfordert einen Segelanfänger auch recht schnell, so ein Boot reagiert sehr sensibel und muss exakt eingestellt werden, jede Abweichung vom "Idealtrimm" wirkt sich bei so einem Boot sehr negativ aus, da ist es auch egal um welche Regattaklasse es sich handelt.

Die Seacret ist auf jeden Fall eine gute Wahl für den Anfänger, allerdings gibt es auch bei diesem Boot ein paar Schwachpunkte die man am besten schon beim Bau berücksichtigen sollte, so sind die Augplatten aus Kunstoff nicht sehr haltbar und reißen schnell aus, diese können ohne Probleme durch Metall- Augenschrauben ersetzt werden, auch sollte der weiche Kunstoff- Fockbaum durch ein Carbonrohr ersetzt werden.

Das restliche Tuning wie Carbonmast, Carbongroßbaum und profilierte Segel kann jederzeit später nachgerüstet werden.

Da wir gerade im Verein einige Seacrets bauen, bin ich gerade dabei einen Tunungsatz mit Anleitung für das Boot zu entwerfen, wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen und hier auch vorgestellt, aber eines vorweg, er wird aus folgenden Teilen bestehen:

- Kugelgelagerter Großbaumbeschlag mit Zentralspannvorrichtung, dabei wird der Mast über eine Rändelmutter nach oben gespannt.
- Exelrohre als Mast und Bäume
- Profilierte Segel

Wenn man sich ein Segelboot anschaffen möchte, sollte man sich im klaren sein was das Boot können muss.

Die meisten "Billigboote" aus China taugen nicht viel, oder es muss noch recht viel Geld in das Boot investiert werden um es vernünftig zum laufen zu bringen, daher sind diese Modelle für einen Anfänger nicht zu empfehlen.

Leider gibt es mittlerweile nur noch wenig Anfängertaugliche Modelle am Markt, ein gutes Anfängermodell wäre z.B. Die MM von Graupner, auch die Seacret von T2M ist ein recht brauchbares Boot und mit etwas tuning sogar hervorragend.

Regattaboote aus den 70er/80er Jahre die immer mal wieder in der Bucht angeboten werden, sind auch hervorragende Anfängerboote, damals waren die Modelle nicht so sensibel wie heute und man konnte eine Regatta mit nur einem Rigg bestreiten.

Es gibt auch jede menge Pläne für Anfängertaugliche Segelmodelle, dazu gehört auf jeden Fall auch der "Seestern", die "Scharpie", die "111er", oder ein "Pirat", dies sind alles Knickspanter und sind daher relativ einfach zu bauen und haben auch sehr gute Segeleigenschaften.

Dann gibt es noch einen Hersteller aus Norddeutschland, die Boote dieses Herstellers sehen super aus, sind aber in meinen Augen völlig überteuert und haben zum Teil auch gravierende Mängel, daher sind diese Boote auch nicht zu empfehlen.

Dieser Hersteller besitzt sogar die Frechheit zu sagen "Twistet in Böhen kontrolliert", dies bedeutet nichts anderes als "wir sparen bei den Modellen wo es nur geht und verwenden deshalb weiche Masten, die bekanntlich viel billiger sind".

Ich entschulde mich in aller Form für diese deutlichen Worte, diese sind aber eigener Erfahrungen geschuldet.

Ein anfängertaugliches Boot zu empfehlen, halte ich für sehr schwierig bis unmöglich, es spielen dabei sehr viele Faktoren eine Rolle:

- Welcher Typ von Boot soll es sein? (Geschmacksache)
- Was soll das Boot können?
- Welche Größe soll das Boot haben?
- Soll es ein Baukasten oder ein Planbau werden?
- Soll das Boot in eine Klasse passen, oder soll es nur als Freizeitboot eingesetzt werden?
- Was ist man bereit dafür auszugeben?
- usw.

Daher bitte ich bei Fragen welches Boot das richtige ist, sich selbst erst die Frage zu stellen (was möchte ich mit dem Boot machen, wie groß soll es sein und wie soll es aussehen), nur dann kann auch geziehlt ein Modell empfohlen werden.

Da wir hier im Forum ein "FoSeMo" haben würde ich jedem Anfänger hier empfehlen, einfach mitmachen und das "FoSeMo" zu bauen, varausgesetzt das Boot trifft den eigenen Geschmack und es passt vom Typ und Größe.

Dies ist natürlich nur meine persönliche Meinung zu diesem Thema, jeder sieht es wahrscheinlich etwas anders.

Noch ein Wort in eigener Sache:

Mir ist bewusst, dass viele hier glauben ich sein ein Regattasegler, dies muss ich klar verneinen.

Es gibt nur eine Klasse bei der ich aktiver Teilnehmer bin und selbst da bin ich nur aus Spaß an der Freude dabei, das Regattasegeln ist mir zu stressig und zu teuer, auch bei mir steht nur der Sapß im Vordergrund.

Dies nur zur Klarstellung.

Liebe Grüße
Ralf

Viel hinzuzufügen ist da nimmer,
glaub Ralf und Co. haben das Ganze gut dargestellt.
Als mehr oder minder Anfänger kann ich nur sagen, einfach bissle drauf hören, was da so steht, das spart viel Frust.
Hinzuzufügen wäre nur, im Idealfall, ist man mit Ralf oder einem anderen erfahren Modellsegler aus DIESEM Forum, gleichzeitig an einem schönen Segelrevier.
Weil, so zeigte es meine bisherige Erfahrung, geht der Ralf und vermutlich auch einige Andere, so gut wie nie, mit nur einem Boot irgendwo ans Wasser, bzw. läßt sich das auch bestimmt vorher klären und dann ist es einfach, Entschuldigung für die Wortwahl, ist es einfach MEGAGEIL verschieden Bootstyp mal anzusehen und meist auch mal einen Schlag segeln zu dürfen.
Die Freude bei den "Entleihern" ist meist auch groß, wenn man Spaß dran hat und solange man nicht (wiederholt) den Segler ins Schilf setzt.
Einfach mal fragen und testen, ich glaub da geht bestimmt was.
Rückwirkend würde ich sagen, hätte ich auch gerne mit der Seestern in einem so schönen Frässatz angefangen, das hätte mir den Footyfrust und einiges anderes erspart-Auch finanziell.

Zitat

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Rückwirkend würde ich sagen, hätte ich auch gerne mit der Seestern in einem so schönen Frässatz angefangen, das hätte mir den Footyfrust und einiges anderes erspart-Auch finanziell.

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Genau DAS ist der Punkt: mit einem "billigen" Chinacracker, der nun auch z.T. gut Geld kostet und nicht wirklich läuft, kann man keinen Anfänger begeistern. Der Holt das nächste Mal eine Schaumwaffel jagt da 30sek durch die Luft, dann knallt´s wenigstens ordentlich.....
Nee, lieber vernünftig anfangen, sich Zeit lassen, hier gibts immer Tips zum überleben, dann lohnt sich acu ein scheinbar "teurer" Kauf!

Zitat von AxelF im Beitrag #15

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Ich möchte es nicht haben, Regatta war nie mein Ziel. Für das Spass haben am Nachmittag genügt ein einfaches, aber gut gezeichnetes, Boot völlig. Wie schon gesagt, der Seestern wird mit sicherheit gut laufen, oder auch das gezeigte Scharpie.
Ich brauche keinen Formel 1 umd mal schnell zum Aldi zu fahren....

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Hallo Jens,
wie immer gibt es unzählige Möglichkeiten, mit dem Modellsegeln zu beginnen, ein Tip ist noch nicht genannt worden: suche doch einfach einmal Kontakt zu verschiedenen Modellseglern in Deiner näheren oder weiteren Umgebung.
Gerade habe ich die Ausschreibung vom Scale-Seglertreffen am Fühlinger See in Köln bekommen. Dort kannst Du so viel Infos bekommen, dass Dir schwindlig wirst. Aber viel wichtiger ist, dass du bei solchen Treffen immer einen Segler findest, der Dir sein Boot auch mal zum Segeln überläßt. Das ist eine der allerbesten Info-Quellen überhaupt. Dann kannst Du auch gleich sehen, ob dieses oder ein ähnliches in Dein Auto paßt. Schaue einmal auf die Seiten der verschiedenen Mini-Seglern, die helfen immer gerne weiter.
Seacret, GR 65, Dragon Force, Challenger, Focus sind einige Segler, die gar nicht so schlecht sind. Informiere Dich einfach
mal bei den Herstellern.
Viel Spaß

Jürgen