So furchtbar viel Erfahrung mit Balsa hab ich nun nicht, und es stellt sich die Frage, mit welchem qm-Gewicht die Kiste laminiert werden sollte? 80er oder 160er?
Also ich würde zunächst den Rumpf mit verdünntem Harz einstreichen, damit Dir das gierige Balsa nicht alles wegsaugt und sich dann Lufteinschlüsse im Gewebe bilden.. Dann eine Lage 80 und dann nass in nass, soll heißen nach dem Angelieren, eine 160 aufbringen. Als letztes Abreissgewebe drauf, sollte dann wohl reichen.
Nur so als Idee, habe auch noch nie auf Balsa laminiert, mal sehen was die Klecker- Profis so sagen.
Ahoi
Gerhard --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Segeln ist einfach nur den Kopf abzuschalten indem man ihn benutzt.
die vorgehensweise von Gerhard würde ich Dir auch empfehlen, allerdings würde ich statt einer Lage 160g lieber zwei Lagen 80g verwenden.
Nach dem Einharzen des Rumpfes empfehle ich Dir den gesamten eingaharzten Rumpf mit einem Heißluftfön vorsichtig zu erhitzen ,dadurch wird das Harz extrem flüssig und zieht ins Balsaholz ein (Vorsicht: das Harz darf nicht kochen / Bläschenbildung), nach dem der Rumpf wieder etwas abgekühlt ist, kann er wieder eingestrichen werden und der Laminataufbau nass in nass erfolgen.
Als Abreißgewebe empfehle ich Dir ein feines Abreißgewebe mit ca 60-80g/m² (rote Kennfäden), so hast Du nachträglich weniger zu schleifen, allerdings gibt es das feine Abreißgewebe nur als Leinwand und lässt sich daher schlechter um Ecken, Kanten und enge Radien legen.
Noch ein kleiner Tipp:
Da es an der Kiellinie entlang teilweise etwas schwierig ist das Laminat sauber aufzubringen, empfehle ich Dir an dieser Stelle zuerst einen schmalen Streifen (ca 5-8cm) zu laminieren, dies betrifft vor allem den Kielbereich, danach kann dann der Rest der ersten Lage aufgebracht werden.
Dies sollte bei jeder weiteren Lage wiederholt werden, dabei ist aber zu achten, dass die Stöße versetzt sind, also der schmale Streifen bei jeder Lage eine andere Breite aufweist, ich hatte die besten Ergebnisse, wenn der Streifen der ersten Lage etwas breiter ist und dieser bei jeder Lage schmaler wird.
bin kein Profi, aber es kommt darauf an, wie sauber man laminieren kann. Es ist ein kleiner Segler, und der Rumpf hält bekanntermaßen nur die Technik trocken, da wäre 80 g super sauber verarbeitet schon mehr als ausreichend, wenn ich es für mich machen müsste und die Waage nicht droht, würde mein Bauch 2 Lagen 80 erbitten, so das etwas Reserve da ist, falls man beim überarbeiten zur Oberfläche das Gewebe angeschliffen hat, denn freigelegtes Gewebe ist für die Zukunft des Bootes doof, da hilft auch der geilste Lack nichts. Der Rumpf von meinem Schlepper ist mit 2 Lagen 160er Köper laminiert (1,43 m lang, 42 kg)
Wenn Du Dir nicht sicher bist, laminier eine Probe.
Nachtrag: Balsa unbedingt vorher behandeln, das saugt wie Zwieback
Ein Schiff ist im Hafen sicher, dafür wurde es aber nicht gemacht.
Zitat von segler64 im Beitrag #78 ... mit verdünntem Harz einstreichen ...
Den Trick mit dem Trixitoupiermittel kenne ich jetzt, aber das macht genau das Gegenteil. Deshalb bitte das Geheimnis rausrücken: WIE VERDÜNNE ICH EPOXI??
Aceton, selbst Spiritus geht normalerweise. Es hat aber den Nachteil, daß durch die schnelle Verdunstung des "Verdünners" das Gemisch während der Verarbeitung seine Konsistenz verändert, sprich Fließfähigkeit verliert. Leider neigen beide dazu auch in geschlossenen Gebinden recht zügig Wasser aufzunehmen. Auch ist die endgültige Reaktion mit dem Harz nicht abschließend kalkulierbar. Je nach Anspruch und Geldbeutel empfehle ich folgende Möglichkeiten:
- speziellen Härter des Systemherstellers zur Änderung der Viskosität (Fließfähigkeit) einsetzen - Methanol aus der Apotheke beschaffen, das geht garantiert.
Sei nur so nebenher bemerkt, wir bauen ja keine Marslandefähren........
Ahoi
Gerhard --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Segeln ist einfach nur den Kopf abzuschalten indem man ihn benutzt.
generell ist ein verdünnen von Epoxydharzen möglich, dabei ist aber zu bedenken, dass Aceton, Spritus und auch Methanol nicht mit dem Harz zusammen aushärtet und nur verdunstet, sollte nun das Harz schneller abbinden, als das Lösemittel verdunsten kann, so hat das fertige Laminat nicht mehr die Festigkeit wie angegeben, im schlimmsten Fall bleibt es sogar etwas weich.
Desweiteren werden durch die Verwendung irgendwelcher Lösungsmittel, die Eigenschaften des Harzes negativ beeinflusst, dies reicht vom nachträglichen "ausgasen" bis hin zur "Delamination" der einzelnen Laminat-Lagen.
Daher würde ich dringend davon abraten, mit irgendwelchen Lösungsmittel zu verdünnen, bei R&G gibt es einen speziellen Verdünner für diesen Zweck, dieser härtet zusammen mit dem Harz aus und die Festigkeit des Laminates wird dadurch kaum beeinflusst.
immer den Hersteller befragen oder in den technischen Datenblättern nachschauen und auch bitte nichts verallgemeinern, denn Epoxy ist nicht gleich Epoxy! Bei meiner Such nach einem Lieferanten für G4 und G8 war es mein Glück, das ich nachgefragt habe und an jemanden geraten bin, der kompetent und ausschöpfend beraten konnte und wollte und nicht nur einen schnell getackerte Antwort zurückschrieb, sondern mich anrief und nachfragte. Dabei stellte sich dann heraus, das gerade Aceton (ich dachte, das das geht) nicht das Lösemittel für G4 und G8 ist, das hätte ohne Arbeitsprobe dann einen fatalen Schlamassel auf dem Mahagonirumpf geben können..... und außerdem hätte der Gedanke eins-für-alles ebenfalls in die Irre geführt und eher geschadet als genutzt, denn das G8 kann nicht hochverdünnt werden, um tief ins Holz einzudringen, sondern nur maximal mit 20% - hat mich ebenfalls vor Schaden bewahrt.
Also: lieber mal direkt beim Hersteller anfragen, ob verträglich oder anwendbar etc, dann Arbeitsprobe und dann am Modell.....
Ein Schiff ist im Hafen sicher, dafür wurde es aber nicht gemacht.
Man muss auf jeden Fall zwischen den verschiedenen Materialien unterscheiden und den jeweils richtigen Verdünner verwenden, so sind beispielsweise G4 und G8 PU-Harze (Polyurethan-Harze) und können mit Aceton oä. nicht verdünnt werden, dafür gibt es spezielle PU-Verdünner.
Wie Du auch geschrieben hast, lässt sich G8 nicht so hoch verdünnen wie beispielsweise G4, diese beiden Harze haben verschiedene Einsatzbereiche.
G4 ist eine Versiegelung die bis zu 200% verdünnt werden kann, es dringt sehr gut ins Holz ein und Versiegelt/vefestigt das Holz optimal, allerdings besitzt G4 keinen UV-Schutz und wird mit der Zeit etwas gelblich.
G8 ist ein Schutzlack für eine perfekte Oberfläche, dabei kann G8 nur bis mx 20% verdünnt werden und besitzt einen UV Schutz.
Um Holz optimal zu konservieren, sollte zuerst das Holz mit hochverdünntem G4 versiegelt werden und anschließend mit G8 lackiert werden, dadurch wird dann auch das Holz inkl. Vefsiegelung gegen UV Einwirkung geschützt.
Natürlich gibt es auch andere Systeme mit ähnlichen Eigenschaften, aber da ich mit diesen Systemen keine Erfahrung habe, kann ich auch keine Aussage treffen.
Wie oben schon geschrieben, kann für Epoxydharze (EP-Harz) bedingt Methanol, Aceton und Spritus verwendet werden, allerdings ist dies mit Vorsicht zu geniesen, besser ist es einen speziellen "Aktiv Verdünner" zu verwenden, aber man sollte sich unbedingt an die Herstellerangaben halten.
Bei Polyesterharz (UP=Ungesättigte-Polyesterharz) kommt zum Verdünnen normalerweise ein Monostyrol, bzw. Ein Verdünner auf Styrolbasis zum Einsatz, auch hier gilt es den Anweisungen des Datenblatts zu folgen.
Man kann und sollte Harze nur bis zu einem gewissen Anteil verdünnen, da sonst die Eigenschaften verändert werden.
Desweiteren ist die Wahl des zu verwendeten Harz auch stark vom Untergrund abhängig, am Bespiel des "Seeadlers" kommen zwei verschiedene Untergründe zum tragen, die Beplankung besteht aus Balsaholz, während das Urmodell für den Ballast aus Schaum besteht.
Fürs Balsaholz wäre eine Versiegelung mit verdünntem G4 und einem anschließenden Laminat aus Glasgewebe mit UP-Harz ideal.
Dies kann allerdings für das Ballast-Urmodell nicht verwendet werden, da dies durch G4 und Polyesterharz angelöst würde, dafür wäre ein Laminat mit Glasgewebe und Epoxydharz das optimale.
Hier noch mal mein Lieblingslink zum Thema (leider nur auf Englisch).
Kurz zusammengefasst: gehen tun Aceton und Alkohol (Ethanol, Methanol, Spiritus). Ich denke, Farbverdünner ist kritischer (muss man den richtigen erwischen), soll aber auch gehen. Nachteile sind: - verzögertes Aushärten: die Reaktion geht erst so richtig los, wenn der Verdünner raus ist - Schwund: wo der Verdünner war, ist nachher... nix mehr - die Oberfläche fällt etwas ein - verringerte Festigkeit, insb. gegen Druck (auch hier: wo Verdünner war, bleiben nach dem Verdunsten halt Poren).
Für unsere Zwecke, wenn man's nicht übertreibt, dünne Schichten macht, und lange genug ablüften lässt, ist das wohl alles nicht so relevant. (Gurit, Hersteller von EPOSEAL, das auch nichts anderes ist als lösungsmittelverdünntes Epoxy, will eine Woche Wartezeit bei guter Luftzirkulation und Zimmertemperatur, bevor auf EPOSEAL irgend etwas anderes drauf kann.)
Alternativ den Untergrund vorher anwärmen (max. 45°), dann wird das auch dünnflüssiger - bindet aber schneller ab. Oder natürlich den Aktivverdünner von R&G - da hätte ich aber Hemmungen, den bei anderen Harzsystemen einzusetzen.
Immer wieder gut eifrig mit zu lesen....denn bisher hatte ich immer gedacht G4 & G8 seien Lacke für den Bootsbau....so werden diese auch oft beschrieben
aber eigentlich ist es ein Einkomponenten Harz, was natürlich praktisch ist, nix mehr mischen und anrühren.....somit verkleckert man sich auch nicht so viel
aber eine Frage dazu.....kann man mit denen auch laminieren, sprich Matten auftragen....?
Modell-Skipper-Chat
2
RC-Modell-Skipper
Thema drucken
09.03.2016 14:16
Antworten
