nachdem mir ja die Princess zugeschwommen ist, geht's um die Frage der Holzkonservierung aussen. Ich habe sonst immer Clou Bootslack verwendet, habe aber schon viel von dem "Wundermittel" G4 bzw. G8 von Voss Chemie gehört.
Was soll man denn nun nehmen ? G4 oder G8 ? ....und gibt's 'ne "günstige" Bezugsquelle ?
Danke für die Hilfe.
Gruss
Michael
_________________ Oosten Wind is' immer kalt - egol ut welche' Richtung he kummt (Tamme Hanken Senior)
die beiden Lacke sind in Kombination zu verwenden. Als erstes kommt der Aufbau der Lackierung mit G4 Lack. Wenn Du damit durch bist ist G8 zu verwenden um das ganze zu versiegeln. G8 ist kein guter Porenfüller und wenn die Luft zu feucht ist neigt G8 dazu blind zu werden.
Die Diskussion G4/G8 im Vergleich zu Clou Yachtlack gab und gibt es immer wieder. Daraus habe ich persönlich den Schluss gezogen bei Clou Yachtlack zu bleiben. Der riecht auch nicht so dolle bei der Verarbeitung :-)
Grüße Claudia
"Ich bin anders als vermutet, selten wie erwartet und erst recht nicht, wie andere es gern hätten." Quelle: Netzfund für Gut befunden
Jein... G4 ist ein Polyurethanharz, das unter Luftfeuchtigkeit aushärtet. Sinn dieses Materials ist ursprünglich, Versiegelung bzw. Haftvermittler zu sein, z.B. kann es Reparaturputz zugegeben werden, oder es wird auf Holz aufgetragen, um dann mit Polyester beschichtet zu werden, es gleicht da die durch Schrumpfung verminderte Haftung aus. Mann kann damit morsches Holz reparieren, marode Ziegelsteine, Mauerwerk etc. Von einem Lack kann da insofern nicht wirklich die Rede sein. In der tat wird das Zeug bei übermässiger Feuchtigkeit blind. Das es nebenbei tierisch stinkt und nicht in Innenräumen verwendet werden darf ist für mich ein k.o. Kriterium. G4 ist auch nicht UV-stabil, dafür gibt es dann eben G8. Detaillierte Info´s gibt es z.B. bei Voss-Chemie.
Fazit für mich: Ich habs einmal verwendet, es gibt aber bessere Alternativen, wie eben stinknormalen Bootslack, odert Klarlack, der in der entsprechenden Verdünnung aufgetragen wird, und das hauchdünn. Es wird immer zu dick aufgetragen. Für mich die beste alternative: autolackierer. Kein Stress, gute Oberfläche, kein Gift, kein Gestank.
Du schreibst: beste Alternative Autolackierer. Sollte man zwischen den einzelnen Lackschichten - wenn mehrere aufgetragen werden - nicht anschleifen ? Macht das auch der Lackierer deines Vertrauens ?
Gruss
Michael
_________________ Oosten Wind is' immer kalt - egol ut welche' Richtung he kummt (Tamme Hanken Senior)
Es wird immer zwischengeschliffen. Wenn meine Dampfer beim Lackierer sind, mache ich das, deswegen kostet das auch nur Kleingeld. Für den Seestern habe ich 30€ bezahlt.
Ich will mal meine Erfahrungen zu G4 und G8 nennen. G4 geht nicht auf später sichtbaren Holz, weil wie geschrieben, es wird gelblich durch UV Einstrahlung. Da geht G 8 besser. Bei vernünftigem Gebrauch kam es bei mir nie zu "blindwerden" wobei es nicht mein Favorit ist. Ich streiche meine Schiffe, die später sowieso überlackiert werden immer mit G4 ein. Dieses mehrmals, so ergibt sich daraus schon mal ein Porenfüller, der die Maserung aus dem Holz nimmt, wo es nicht gebraucht wird. G4 macht das Holz sehr hart, so das ich mir bei sauberer Beplankung eine Matte schenken kann. Es ist bei mir jedenfalls noch nie etwas passiert in Punkto reissen oder Trocknungsrisse. Holzaufbau bei Sichtholz, wie Mahagoniebooten usw. Mache ich immer noch auf die alte Art. Klarlack , Treppenlack oder Bootslack. Immer mit Zwischenschliff von dünn wie Wasser bis später fast unverdünnt. Ist zwar eine Heidenarbeit aber erzielt große Wirkung. Ich bevorzuge Treppenlack, weil der irgendwie härter ist. Es gibt seit neuestem von Kuhlmann Frästechnik dieses Eposeal, das in Wirklichkeit sehr dünnflüssiges G8 ist. Das wird dann als Grundierung zum härten des Holzes genommen, mit späterem Lackaufbau in Klarlack oder bunt. Bezugsquellen bei Dir in Leer, ist der Engbert Wilts im Hafen unschlagbar. Wenn Du mal eine Probe G4 verarbeiten möchtest, komm einfach mit einem Marmeladenglas her. Ich habe bei der letzten Hobbyauflösung wieder einen 5 Liter Kanister G4 bekommen. Davon kannst Du gerne etwas zum Probieren bekommen. Du weißt wo mein Auo wohnt, außerdem ist bald wieder Jahresende und ich brauche wieder etwas für die Wand.
G4 kann man sehr hoch verdünnen, so das es auch sehr tief in das Holz eindringen kann, ich habe den Eindruck das das dicht am plastifizieren ist.
G8 kann nicht so hoch verdünnt werden, da müssen unbedingt die Angaben aus den Datenblättern des jeweiligen Herstellers beachtet werden, ein überdünnen kann sehr schädlich werden
Polyseal ist die Alternative zu G4 und G8, denn auf Polyseal kann direkt mit Epoxydharzen weitergearbeitet werden, könnte man also als Tiefen-Grundierung sehen.
Polyseal ist nicht gleichzusetzen mit den G-Grundierungen! Ich habe mir sagen lassen das es dort einen wesentlichen Unterschied in der Basis gibt.
Bei Holz in Sicht muß man entscheiden, ob es ohne Armierung oder lieber mit auskommen soll (es gibt spezielle "unsichtbare" Gewebelagen dafür). Bei ohne: mehrfach streichen mit anfangs extrem verdünnt bis hin zu ganz schwach verdünntoder sogar pur, jedesmal zwischenschleifen, der Zwischenschliff wird naturgemäß immer feiner, dazu gibt es genug tutorials im www oder im Referendarium auf Bootsmessen. Deckend dann mit G8 (UV-stabil, vergilbt nicht) in mehreren Schichten gespritzt (hier hat der Pinsel eigentlich nichts mehr zu suchen. und jedesmal Zwischenschliff, bis hin zum Polieren. Mit entsprechender Beleuchtung deckt man gnadenlos alles auf - man muß sich am besten vorher dafür entscheiden auf welchem Level man ankommen möchte. bei mit: muß man sich entscheiden, ob man mit Epoxy arbeiten möchte, dann Polyseal als Basis, vorgehensweise wie vor, nur sehr sehr sauberes arbeiten mit dem Gelege, die anschließenden Lackschichten sollen es glatt aussehen lassen, jeder Trockenvorgang dauert mehrere Tage, ein zu schnelle abarbeiten der Schichten kann zu angelieren der Unterschichten führen, und das gleicht fast einem Totalschaden. Ich kenne einen guten fleissigen Modellbauer, der leider hier nicht mehr im Forum ist, er arbeitet auf G4 und G8 Basis und hat, so wie ich es verstanden habe, Erfahrung damit, auch da hauchdünnes Gewebe einzulegen.
föl plesär bi´d schliepen dat steit mi al noch beför bi´d Schärenkruizer
Ein Schiff ist im Hafen sicher, dafür wurde es aber nicht gemacht.
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25.10.2016 08:30 (zuletzt bearbeitet: 25.10.2016 08:31)
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dat steit mi al noch beför bi´d Schärenkruizer