heute war mal wieder "Geschichte zum angucken" in Ludwigslust. Sehr nette Gespräche zwischen den Teilnehmern und mit interessierten Zuschauern.
Ein paar Bilder habe ich auch gemacht. Fangen wir an mit den Kreuzern:
Der erste Versuch überhaupt, einen sog. Grossen Kreuzer für die Kaiserliche Marine zu bauen war die KAISERIN AUGUSTA. Wie wohl jeder erste Entwurf mit einer Menge Kinderkrankheiten (Vibrationen, Hitze unter Deck, mäßiger Seetauglichkeit). Das Modell zeigt naturgemäß ähnliche Zicken (Windanfällig und schlechter Drehkreis).
KAP1180727.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier ist sie noch einmal zusammen mit einem frühen Nachfolgeentwurf, der FÜRST BISMARCK - ebenfalls ein Einzelschiff.
OAP1180733.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein paar Entwicklungsstufen später gab es dann die GNEISENAU (und das Schwesterschiff SCHARNHORST). Sie waren zugleich die letzten "klassischen" Panzerkreuzer und bei Indienststellung bereits veraltet.
GNP1180748.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In der Zwischenzeit gab es den Entwicklungssprung zum Schlachtkreuzer. Der erste deutsche Vertreter dieser Klasse war die VON DER TANN
VdtP1180707.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Knapp zehn Jahre später waren die Schlachtkreuzer gute 37 m länger und einige tausend Tonnen größer. Hier das letzte in Dienst gestellte Großkampfschiff (1917) die HINDENBURG zusammen mit CORRIENTES und im Hintergrund die GNEISENAU.
HbP1180721.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Direkter Vergleich zwischen VON DER TANN und HINDENBURG
GKP1180715.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
GKP1180736.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Einen der "moderneren" Kleiner Kreuzer hatten wir auch dabei, nämlich die KARLSRUHE (II)
KAP1180710.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zu guter Letzt die Zivilschifffahrt mit SCHWAN und CORRIENTES
CoP1180743.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
CoP1180747.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
CoP1180745.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Rundum ein gelungenes Treffen bei gutem Wetter und in freundlicher Umgebung.
Kleiner Bilder Bericht zum Treffen in Ludwigslust - bitte die Bilder anklicken für mehr Details...
Vorab sei gesagt, das Wetter war freundlich und wir hatten keinen Regen (wie üblich und trotz der katastrophal anmutenden Vorhersagen). Blick über den Teich auf das Schloss:
DSCF2398.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein Zelt und eine improvisierte Einsetzstelle machen das Leben leichter.
DSCF2400.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wir hatten ein wenig mit der Verkrautung des Gewässers zu tun. Einschraubenschiffe kamen eher weniger zum Einsatz, weil das Risiko des "Hängenbleibens" größer ist. Hier wird gerade der Kleine Kreuzer PILLAU vom Gemüse in der Schraubenanlage befreit.
DSCF2433.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wo wir gerade bei Kreuzern sind: die SMS KARLSRUHE
DSCF2418.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die SCHARNHORST war natürlich auch wieder dabei (das Modell ist inzwischen über 30 Jahre im Einsatz!). Im Hintergrund ein Linienschiff der Brandenburg-Klasse - der erste gute Entwurf für ein Schiff dieses Typs bei der Kaiserlichen Marine.
DSCF2455.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier kommt der Schlachtkreuzer SMS VON DER TANN - man gut erkennen, wie böig der Wind am Nachmittag wurde.
DSCF2508.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier fährt das Linienschiff WETTIN (ein späterer Nachfolger der BRANDENBURG) und im Hintergrund ein Linienschiff der DEUTSCHLAND-Klasse - etwas moderner als die WETTIN
DSCF2457.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die im Bau befindliche kaiserliche Yacht HOHENZOLLERN war auch vor Ort. Offiziell fungierte das Schiff als sog. Aviso - somit musste es der Kaiser nicht persönlich bezahlen. Der Entwurf war umstritten und einer der Admiräle im Reichs-Marine-Amt wird mit den Worten zitiert, dass es sich bei dem Schiff um einen "ins Wasser gefallenen Omnibus" handeln würde.
DSCF2464.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSCF2472.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zwei große Schlepper, die für die damaligen Riesendampfer IMPERATOR, VATERLAND u. a. gebaut worden sind, waren auch dabei.
DSCF2476.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Einer der Teilnehmer brachte auch ein frisch erworbenes Vorpostenboot mit zum Teich. Nach einigen Runden wurde ich aufgefordert doch endlich mal ein paar Fotos von dem Modell zu machen. Daraufhin erwidert ich, dass ein Untergang desselben viel interessanter sei. Ich hatte kaum die Kamera im Anschlag, da wurde das Modell auch schon vom Wind auf die Seite gedrückt - und lief mangels Abdichtung voll. Den vollständigen Untergang konnte ich abwenden - aber nicht ohne vorher "abzudrücken".
DSCF2473.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Außer einer verloren gegangen Decksluke ist kein weiterer Verlust zu beklagen. Zukünftig soll es abgedichtet aufs Wasser.
Wir hatten dann noch Besuch aus der Zukunft - in Form einer BISMARCK der Deutschen Kriegsmarine. Anfänglich wollte es mit den Fahrleistungen nicht recht hinhauen, bis eine weitere Untersuchung ergab, dass die Mittelmaschine verpolt verdrahtet worden war. Auf "Voraus" drehten die Ausenwellen in die richtige Richtung, die mittlere jedoch auf "Zurück". Vermeintlich erklärte sich damit auch die etwas die - sagen wir gewöhnungsbedürftige - Fahrweise des Kapitäns.
Nachdem nun die Herausforderungen der "2-Draht-Elektrik" in den Griff bekommen waren, zeigte sich das Fahrbild dann so, wie es sich gehört für dieses Schlachtschiff. Bei mir und anderen ging jedoch der Blutdruck regelmäßig in die Höhe - vergleichbar etwa der Situation in der man als Beifahrer bemerkt, dass der Kollege links auf dem Sitz a) zu schnell fährt und b) dazu neigt, immer zwei bis drei Sekunden später zu reagieren als man es für gewöhnlich täte. Das ist dann jedesmal spannend, ob dat Dingen noch die Kurve kriegt. Das wäre alles nicht so wild bei einem kleinen Schlepper - aber dieser Trumm kommt mit 2,52 m Länge, über 55 kg Verdrängung und höchstmöglicher Fahrt daher!
Am Ende ging alles klar - aber ein paar Sprüche gab es schon... Hier bekommt man einen guten Eindruck von der Größe des Modells.
DSCF2503.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In gemäßigtem Tempo...
DSCF2404.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier ein guter Größenvergleich zu den Vorläufern, den beiden Linienschiffen. Selbst beide zusammen kommen nicht auf die entsprechende Rumpflänge, die Verdrängung der BISMARCK beträgt fast das dreifache, die Geschwindigkeit ist mehr als doppelt so hoch und von dem was die Geschütze an Kilogramms (besser: Tonnen) pro Minute in die Luft legen könnten brauchen wir nicht zu reden. Und dazu schossen die Geschütze der BISMARCK auch knapp dreimal weiter. Auf dem Papier also alles ganz toll und doch mündeten dann fünf Jahre Bau und Training nach fünf Einsatztagen in die Versenkung - sic transit gloria mundi...
. Grüße aus der Seeadler-Werft am Elbdeich in der Prignitz Peter ====================================== Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen, dann mache kein Problem daraus. (Buddha)
Hallo Peter, bist du ganz sicher das die Bismark in 1:100 war? (Klar bist du das, was für ne blöde Frage...) Es erscheint mir doch etwas kleiner. Oder ich habe meinen Rumpf nur größer in Erinnerung als er war...
=================================================== Immer wenn irgendwo "Gelingt immer " drauf steht , haben die nicht mit mir gerechnet "
danke für die Bilder und die Infos! Das gleiche Maßstab erlaubt dann je einen guten Vergleich der Modelle. Grundsätzlich gefallen mir die 'Zivilisten' allerdings besser
Interessant auch wie nackt die Schlachtkreuzer im Vergleich zur Bismark wirken.
Zu den Nazi-Symbolen: Da sind leider manche Menschen nicht so ganz entspannt - die haben offensichtlich immer noch ein Problem mit der Vergangenheitsbewältigung. Die Rechtslage ist da m.W. auch nicht ganz eindeutig.
29.08.2019 08:11 (zuletzt bearbeitet: 29.08.2019 08:12)
RC-Modell-Skipper
Thema drucken
Antworten
