Moin,

die Kunst des Lötens ist, den Lötspalt so dünn wie nur irgendmöglich zu
bekommen, je weniger reines Lot dort pro mm² ist, desto höher die
Festigkeit der Fügung. Das reine Lot hat weniger Festigkeit, wie die
Legierung, die auf den Oberflächen entsteht.
Früher hat man mal gelehrt, die Oberflächen vorher zu verzinnen, und
es dann zu verlöten, die Technik des Weichlötens (bzw die der Flussmittel
und Lote) ist weiter vorangeschritten, daher ist das nicht mehr generell
notwendig.
Im SMD-Bereich wird mit Lotpaste gearbeitet und dann u.a. auch mit
Heissluft verlötet. Ich kennen Bauberichte, da wurden dann Gittermasten
mit Paste, Wickeldraht, Klemmen und Stürtzformen zusammengesetzt
und in Form gehalten und dann im Backofen oder auf einem Ceranfeld
gelötet. Letzteres natürlich nur, wenn die bessere Hälfte weit weg ist
und nicht sieht und riecht, was da in der Küche gerde abgeht. (Deshalb
habe ich mir mal vom Aldi ein Einplatten-Ceranfeld mitgenommen und
in meiner Werft als Werkzeug einsortiert)

Moin,

Didi, dafür müsst Ihr erstmal auf See sein

Wenn ich Lehrlinge im Löten unterweise, ist die Schälprobe standard,
am Anfang werden Zinkblechstreifen aneinander gelötet, danach Zinkblechwinkel
und danach Formbauteile wie Stutzen, Endböden etc. und immer wird durch
gezieltes Zerstören die Naht auf abschälen belastet und dann geschaut wie
wenig Zinn im Spalt ist und ob die Naht nur warm verklebt wurde, oder
tatsächlich eine Legierung entstanden ist.

Moin,

Schälprobe ist, wenn Du an einer Längsnaht versuchst, ein Material vom anderen
durch verformen - meist abrollen - abzuschälen also zu trennen. Bei Arbeitsproben
aus Zinkblech missbrauche ich dafür eine Rohrzange.

Wenn der Lehrling den ersten cm nicht verlötet hat, ist das dann meistens ganz
einfach, wenn die Naht nicht mit der richtigen Temperatur gelötet wurde, das
ahne ich dann aber auch schon an den Färbungen und Strukturen auf der Oberfläche,
die etwas schlaueren blicken das sofort und löten auf ganzer Länge, aber dann
gehe ich von der Rückseite in die nicht ganz durchgelötete Naht und schaue, ob
ich die Naht aufbekomme (großer Schraubenzieher oder kleinstes Brecheisen).

Zukleckern mit Lot ist kein Löten, und die Nähte der von uns verlegten Rinnen
sollen ein Leben lang halten. Besonders wichtig ist das auch bei der Verarbeitung
von PVC-Folien auf dem Flachdach, im Flachdachbereich gibt es nur ne 1 oder ne 6,
dazwischen ist nix, also müssen die Lehrlinge lernen perfekt zu verschweißen,
sonst löst sich die Naht in zu kurzer Zeit auf und richtet u.U. schwere Bauschäden
an.

Moin Bernd,

im Lernprozess ja, aber nicht an den Werkstücken für das Modell