Nun hab ich auch mal was, frisch von heute abend, aus der Rubrik: "Was ich immer schon mal fotografieren wollte, jedesmal, wenn ich mit dem Zug dran vorbeifahre".
Das ehemalige Hotel "Großer Kurfürst" in Porta Westfalica. Immer noch ein Beherbergungsbetrieb im weitesten Sinne. Sieht aus wie ein großer Adventskalender...
Ich finde das Foto gelungen, aber wenn Der Meister sich hier meldet, dann hat der Novize dann doch noch ein paar Fragen...
Die Leute werden wohl nicht schlecht gestaunt haben als Du da zur blauen Stunde mit Stativ und Kamera auf dem Bahnsteig hantiert hast. Gab es da Ärger oder plöde Fragen?
Bei den Fujis würde man auch mal mit ISO 800 knipsen, um einen höheren Dynamikumfang zu erhalten. Ganz durchdrungen habe ich das Thema noch nicht, aber gesehen, dass Du ISO 100 verwendet hast. Spielt das mit dem DynUmf keine Rolle bei Nikon oder wolltest Du die Körnung möglichst reduzieren im Sinne von höherer Bildqualität.
In den Exif-Daten steht etwas von einem 1.8er 28 mm. Ist es das aktuelle Objektiv oder hast Du aus Analogzeiten "Altglas" aufgeschraubt? Die sieben Lamellen machen jedenfalls einen schönen Blendenstern.
Hast Du die Aufnahme im Sinne von ETTR gemacht und dann die dunklen Bereiche in der RAW Bearbeitung wieder "hochgeholt"? Bearbeitest Du in 16Bit und gehst dann wieder für das fertige Bild zurück auf 8Bit?
Deine 28 mm Linse entspräche bei meinem System (APS-C) einer 18 mm Linse. Da würde ich schon sehr mit stürzenden Linien zu tun haben. Selbst bei meiner 23er Linse (KB 35 mm) geht das schon gut los - siehe meine SW-Bilder weiter oben. Ist das bei Deinem Bild auch der Fall gewesen und wenn ja, korrigiert die Kamera das intern schon mit einer elektronische Modulation oder musst Du da händisch in Photoshop noch mal ran?
Fragen über Fragen.
FG Peter.
P.S.: Es gibt so Momente, da wünscht man sich, die Elektrifizierung der Bahn hätte nicht stattgefunden... :-)
so ein bissele kann ich ja noch wissend aus dem Text herauslesen aber der große Rest ist ein einziges böhmisches Dorf. Was aber nicht heißt, dass ich jetzt Erklärung verlange.
Da bleibe ich für mich lieber im Tal der Ahnungslosen und knipse einfach so weiter wie ich das eben kann.
Jeder so wie er kann und eure Bilder Peter und Jürgen, sind einfach Spitzenklasse. Könner eben.
. Grüße aus der Seeadler-Werft am Elbdeich in der Prignitz Peter ====================================== Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen, dann mache kein Problem daraus. (Buddha)
Ha, an dem Puff bin ich 2 Jahre ein mal die Woche vorbei gefahren. Denn direkt daneben ist eine Fabrik von Henkel. Aber auf Ehre und Gewissen ....Ich bin immer nur daran vorbei gefahren....
=================================================== Immer wenn irgendwo "Gelingt immer " drauf steht , haben die nicht mit mir gerechnet "
ich finde das Thema auch für uns fotografierende Laien interessant, kannst Du nicht eine verständliche (Kurz)fassung für uns allen schreiben? Ich auch nicht immer glücklich mit dem Bildergebnis, Belichtung, Empfindlichkeit und Nachbearbeitung würde mich auch interessieren.
Ich stand nicht auf dem Bahnsteig (der ist weiter links), sondern auf dem Fußweg, da war nix los. In 35 Jahren habe ich von neugierigen Mitbürgern und Hilfssheriffs schon alles gehört. Meine Lieblingsantwort: "Ich mache noch mal ein Bestandsfoto. Das wird hier alles weggerissen, da kommen Parkplätze hin".
Ich hattte das Ende meiner analogen KB-Fotografie ja schon angekündigt. Nun habe ich aufgerüstet und mir ein neues digitales Equipment zugelegt. Eine Nikon D750 (Vollformat, 24 Megapixel, Klappdisplay (wunderbar für Modellfotos), schon seit 2014 auf dem Markt, und da das Nachfolgemodell gerade rausgekommen ist, ziemlich günstig). Dazu vier Nikon-Festbrennweiten (28,35,50 und 85 mm).
Und nun mache ich stumpf da weiter, wo ich analog aufgehört habe. Kamera aufs Stativ, 100 ISO, Weißabgleich bedeckter Himmel, Belichtung messen, Belichtungsreihen (+1/2, 0 -1/2, -1), während der Dämmerung alle 5 Minuten wiederholen, Blende 8 (mittlere Blende = höchste Abbildungsleistung) ca. 1-4 Sekunden belichten, RAW und JPG gleichzeitig.
Zu Hause dann aus den JPGs das Beste auswählen. Die dazugehörende RAW-Datei bisschen entwickeln (Weißabgleich und Belichtung überprüfen, Lichter abdunkeln, Schatten aufhellen, etwas mehr Klarheit). Dann in Photoshop in 16 Bit umwandeln, evt. geradedrehen und die stürzenden Linien (die man eigentlich immer hat) perspektivisch korrigieren. Tonwert und Farbe anpassen, und störenden Kram wegstempeln. Wieder auf 8 Bit reduzieren, fertig.
Ich bin gerade in der Einarbeitungsphase, deshalb will ich erstmal schauen, was die Kamera von sich aus kann, ohne HDR und wilder Nachbearbeitung. Da bin ich schon angenehm überrascht. Und ich mußte verstört feststellen, daß zu meinem eigentlichen Handwerkszeug, der Sinar 4/5 inch, nicht wirklich ein Qualitätunterschied feststellbar ist. Außer daß ich die stürzenden Linien nicht schon bei der Aufnahme ausgleichen kann, sondern hinterher am Rechner korrigieren muß. Ich fürchte, auch da naht bald der Abschied. Da stehen dann Nostalgie gegen 18 Kilo Kamerakoffer und 7 Kilo Stativ , was mit zunehmenden Alter immer weniger Freude macht.
@ Peter: Mit dem Fahrdraht bin ich ganz bei Dir. Das Hotel war übrigens am 20. Januar 1944 Kulisse eines Zugunglücks mit 79 Toten.
@ Wolfram: Im Sommer erscheint im vth-Verlag ein Büchlein, "Fotografie für Modellbauer", vielleicht hilft das ja...
ganz herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort! Das mit dem "... da kommen Parkplätze hin..." habe ich mir im Geiste schon mal notiert. Genial!
Was Du da so beschreibst kommt mir seltsamerweise überwiegend bekannt vor. Beruhigt mich dann doch ein bisschen.
Den übertriebenen HDR Look kann ich schon nicht mehr sehen, genauso wie ich mittlerweile gegen Panoramabilder allergisch bin (blauer Streifen oben, grüner Streifen unten, in der Mitte irgendwas fusseliges mit zu geringer Auflösung).
Vor etwa drei Wochen bin ich losgezogen, um an einer bestimmten Stelle zur blauen Stunde ein Foto zu machen - die Cremonbrücke, die über die Willy-Brandt-Str. führt. Und von dort aus Langzeit in Richtung Osten knipsen.
Ich hatte die X-Pro2 mit und das 23 mm F2 (KB 35 mm) und natürlich ein Stativ. Das nützte mir aber nicht immer etwas, denn es reichte schon ein Pärchen, dass im Gleichschritt über die Brücke geht und das Bauwerk fing leicht an zu schwingen - was bei 6,5 Sek Belichtung nicht so gut kam. Hälfte der Aufnahmen verwackelte auf die Art. Die beste Abbildungsleistung hat das 23er eigentlich bei f/5,6 mit einem nur minimalen Randabfall - allerdings musste ich wegen der gewünschten langen Belichtungszeit auf f/16 wechseln (trotz ISO 200).
Das Bild, was mir dann am besten gefiel war dieses hier (anklicken für volle Größe):
DSCF5740sw.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Unbeschnitten und (fast) OOC. Nachbearbeitung ist noch verbesserungswürdig.
da empfehle ich statt Abblenden ein Graufilter. Zur Erklärung für alle: Wenn man die Blende weit schließt, nimmt zwar die Tiefenschärfe zu, aber durch die sogenannte "Beugung am Spalt" wird das Bild insgesamt unschärfer, was sich bei feinen Strukturen auch wirklich bemerkbar macht.
zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ND Filter (6 stop und 10 stop) habe - aber bei der Aktion wollte ich es "leicht" im doppelten Sinne haben und habe nur Gehäuse, Linse, und Stativ mitgehabt. Ich hatte auch - mangels Erfahrung - überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich an der Stelle in ein Problem laufen könnte.
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15.02.2020 19:57 (zuletzt bearbeitet: 15.02.2020 19:58)
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