Nachdem nun die Hälfte der Kette - quasi der untere Teil - fertig war, habe ich für den "oberen Teil" die Bauteile in einem Durchgang gesäubert und gebohrt. Hier ist der Krümelkram vom verputzen...
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und das hier bleibt vom aufbohren auf der Arbeitsfläche zurück...
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Die Probemontage auf der einen Seite ergab dann, dass ich doch glatt zwei Kettenglieder zuviel eingebaut hatte. Man sieht es an der durchhängenden Kette. Zu meiner Verteidigung kann ich aber anführen, dass ein keiner Stelle erwähnt wird, wieviele Kettenglieder pro Seite denn überhaupt benötigt werden. Für alle dies es nachbauen wollen: Es sind 96 je Seite.
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Da die Weißmetallteile mit Sekundenkleber fixiert sind, reichte ein minutenlanges Bad in Aceton, um die Stifte bei den überzähligen Teilen wieder zu entfernen.
So ganz allmählich musste ich die Farbfrage klären. Für diesen Zeitraum gibt es leider keine fertige Mischung. Für die ersten Fahrzeuge der BW wurde RAL 6014 gelboliv verwendet. Dann merkte man nach einer Zeit, dass dieser Farbton in der Natur keine Entsprechung hat und änderte ihn geringfügig ab. Erst ein bisschen grüner geworden - wie aus der Farbkarte zu entnehmen:
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Für das alte 6014 gelboliv gibt es von Revell eine fertige Enamelfarbe, von Tamiya dagegen gibt es das RAL 6031 bronzegrün als Airbrushfarbe. Lackieren möchte ich gerne mit der Airbrush, deswegen nützen mir meine Acrylfarben von Valejo recht wenig. Die lassen sich zwar sprühfähig machen, aber das grenzt schon an schwarze Magie und schützt auch nicht davor, dass die Düse nach wenigen Minuten zugewachsen ist - trotz aller Retarder und Verdünner....
Also habe ich mit den Farben von HANSA (das Mischrezept dafür steht auf der Farbkarte) und TAMIYA experimentiert. Entschieden habe ich mich nach langem hin und her für eine 1:1 Mischung von XF-51 und XF-65. Dieser Farbton berücksichtigt auch schon ein bisschen die Auskreidung beim Gebrauch des Fahrzeuges.
Damit die Kette aus den Weissmetallteilen lackiert werden kann, habe ich sie chemisch vorbehandelt:
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Im Anschluß folgten zwei unterschiedliche Rosttöne - zunächst dunkel, dann etwas heller und "in Wolken" gesprüht:
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Die Gummipolster wurden per Pinsel mit einer Mischung aus schwarz und braun angemalt:
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Abschließend gab es eine Lage Mattlack und ein Washing aus stark verdünnten, hellbraunen Farben um abgelagerten Staub zu simulieren.
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Was jetzt noch fehlt, ist das Teile der Kette mit silberner Farbe trocken gemalt werden, um den Abrieb von Farbe und Rost darzustellen, der sich beim Fahren einstellt.
Irgendein schlauer Kopf hat mal gesagt: "Mit dem Wissen wächst der Zweifel" - so geht es mir gerade mit dem Bausatz von Tamiya. Von einer exakten Wiedergabe des Vorbildes sind die Bauteile vielfach weiter entfernt, als ich es verknusen kann. Da wo es also geht, wird vorsichtig nachgebessert.
Die Laufrollen. In der Mitte des Rades befindet sich ein Schauglas, an dem man den Ölstand des Achslagers ablesen kann. Bei diesem Expemplar im Panzermuseum Münster ist das Glas übermalt. Allerdings erkennt man immer noch (rot gepönt) den Zugang zum Nachfüllen des Öls. Das findet sich aber nicht auf den Teilen im Bausatz.
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Dieser Mißstand lässt sich leicht beheben. Mit dem Handbohrer eine 0,5 mm Bohrung und darin ein Stück 0,5 mm PS einkleben.
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Ist der Kleber ausgehärtet, werden die Teile passen gekürzt.
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Am Ende kommt ein Klecks "rot" drauf und im Anschluß folgt ein Washing mit stark verdünnter Mischung aus schwarz und dunkelbraun.
Moin Detlev - dann bewahrheitet sich ja der Spruch: "Wo der Marder auftaucht, ist der Leo nicht weit!"
Irgendein Leopard steht bei mir auch noch auf der Liste - entweder ein später 1er oder ein früher 2er - mal sehen...
Weiter gehts mit dem Marder. Es gibt bei dem Original-Fahrzeug eine Unmenge Winkelspiegel mit den zugehörigen "Schutzkappen" darüber. Tamiya hat sich entschieden, keine Winkelspiegel zu machen und die Kappen sind stattdessen nach hinten geschlossen (was falsch ist) und sie sind produktionsbedingt zu dickwandig für meinen Geschmack:
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Im Ätzteilesatz sind die Schutzbügel und die Winkelspiegel als Abwicklung enthalten, die dann passend gefaltet werden müssen und mit Sekundenkleber verklebt werden sollen. So einer Verklebung traue ich bei den Winkelspiegeln nicht besonders, deshalb habe ich mich entschieden, dort lieber zu verlöten.
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Die Zuluftöffnung für den Motor und den Innenraum hat nicht nur eine massiv gerippte Struktur, sondern auch noch einen aufklappbaren Rahmen mit Maschengitter.
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Das zusätzliche Ätzteil allein wird also nicht ausreichen - da muss ich mir noch etwas einfallen lassen, um das Ganze ein wenig originalgetreuer darzustellen...
Der Bausatz von Tamiya soll die Version des Marder 1A2 sein. Die unterscheidet sich von den Vorgängertypen insbesondere dadurch, dass das auf dem Heck montierte, von innen bedienbare MG wegfiel. Statt Drehplatte mit Lagerböcken und Lafette war da dann nur noch ein Deckel - so wie hier zu sehen:
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Bei Rudis Marder dagegen ist noch das Heck-MG drauf gewesen - so wie hier am Museumsfahrzeug gezeigt (die Winkelspiegel fehlen jedoch)
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Tamiya hat den Bausatz für den Marder 1A2 aus dem Ursprungsbausatz weiterentwickelt, der damals den Marder in der "Grundversion" darstellen sollte. Dieses "Kit-Upgrade" sah dann so aus, dass man die zusätzlichen Teile (Abdeckung auf Wanne, Milan Pz-Abwehrwaffe, längere Abschleppseile, etc.) in einen neuen Spritzgussrahmen gepackt hat und dem Bausatz beifügte. Die Bauanleitung wurde entsprechend geändert und damit war es das. Zum Glück für mich sind in dem Bausatz aber auch noch die Teile vorhanden, mit denen man die Ursprungsversion bauen sollte - also vor allem der Weißlichtscheinwerfer und Heck-MG einschließlich der Lafette.
Also folgt nun der "Rückbau" des angeblichen 1A2 auf die Version A1+. In einem ersten Schritt habe ich die Öffnungen für die Winkelspiegel freigelegt, die sich links und rechts des Zielperiskops befinden.
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Die beiden Lagerböcke für die MG-Lafette hatten an der Innenseite noch unschöne Vertiefungen aus der Spritzgussform. Ich habe aus passendem Polystyrol je eine Scheibe eingesetzt und später beigeschliffen. Geht schneller als Nitrospachtel, zumal der noch dazu neigt, zu schrumpfen und deshalb oft nachgespachtelt werden muss.
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Auf einem anderen Vorbildfoto war noch an der Rückseite des Zielperiskopgehäuses ein Streifen mit drei Schrauben zu erkennen. Der ließ sich recht schnell ergänzen.
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Die weiteren Bauteile benötigten eine paar Verbesserungen:
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a) Die Ummantelung brauchte Verschlüsse und auf der Gegenseite Scharniere, daneben musste die Form an das Original angepasst werden und es brauchte unterseitig Öffnungen für die später zu bauenden Richt- und Abfeuerungsleitungen.
b) dem in Schußrichtung linken Lagerbock fehlte außen die Ringschraube und innenseitig habe ich versucht, den Munitionskanal anzudeuten.
c) am rechten Lagerbock fehlt ebenfalls die Ringschraube, aber immerhin war schon die Tasche für die Gurtzuführkette angeformt - wenn auch ohne Druckknopf, der wurde ergänzt. Ebenfalls aussen befand ich ein Haken an dem der Gurtableiter beim Nachladen vorübergehend aufgehängt werden konnte. Das habe ich ebenso mit Polystyrolteilen ergänzt wie an der Innenseite ein Führungssrohr für die Hydraulikleitung.
Manchmal kann ich eben echt pingelig sein...
FG Peter.
P.S.: Mich hatte schon immer gewundert, was das nach hinten gerichtete MG auf dem Heck der 1A1 Versionen eigentlich für einen Zweck hat? Soweit ich das ermitteln konnte ist das ein Überbleibsel der Lehren über die Kampfweise der Panzergrenadiere im 2. WK an der Ostfront. Man machte in den Sechzigern gedanklich eben dort weiter, wo man in den Vierzigern aufgehört hatte.
In der damaligen HDv 234/121 der Bundeswehr ist dazu zu lesen:
Die Panzergrenadiergruppe kämpft aufgesessen wenn - ... - durch Lücken in die Tiefe einer Stellung durchgestoßen werden soll, - ...
Mit anderen Worten, man stellte sich vor, dass der Marder zusammen mit anderen Schützenpanzern und unterstützt durch Kampf- und Kanonenjagdpanzer, nach allen Seiten feuernd die gegnerische Verteidigung durchbricht und dabei auch mittels Heck-MG Infanterie und "weiche Ziele" des Gegners niedergehalten, bzw. bekämpft werden.
Was von dieser geplanten Taktik übrigbleibt ist daran zu ermessen, dass die Lafette nicht nur in der Version 1A2 ersatzlos entfiel, sondern auch bei den frühen Versionen eher für Transportzwecke (z. B. Stacheldrahtrollen) zweckentfremdet wurde.
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03.02.2021 11:21
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