Wie schon kurz im Beitrag über den HB61 erwähnt habe ich in der Bucht eine Thornycroft 43 foot Range Safety Launch der Royal Air Force ergattert, für mich als Nicht-Marinefreak ein schönes Modell eines typisch englischen "Fast" Schnellbootes, aber eben ohne Bewaffnung, sondern als Kontroll-, Schlepp- und Rettungsboot mit 5 Mann Besatzung, Größe 43 ft = 13,11 m, Antrieb 2 Rolls-Royce C.6 FLM Supercharged Diesel je 200-260 PS je nach Quelle, V-max 20 Knoten. Sehr markant ist der große Fockmast mit der frühen Radarantenne und dem riesigen Flaggenstock am Heck. Das Vorbild wurde 1955-1956 von Thornycroft entwickelt und in 26 Exemplaren auf verschiedenen englischen Werften aus Holz gebaut, RAF-Nummern 1640-1645, 1648-1668, eingesetzt bis 1984.
Das Modell basiert auf einem englischen Plan von Vic Smeed im typisch englischen Maßstab 1 inch to 1 foot, also M1:12, Modellgröße 1093 x 330x 563 mm. Das Modell wurde wohl in England gebaut, (englische Ausstattungsteile und Mc Gregor Empfänger und Servos) und fan irgendwann seinen Weg nach Deutschland, schön gebaut aber verwahrlost, ich finde mit schönem altem (handwerklichen) Modellbau-Flair von dem ich möglichst viel erhalten will, innen komplett gefüllt mit einem Glühzünder-Antrieb mit einen schönen HB61, aber alles fest durch eingetrocknetes und verharztes Öl. Zustand nach dem Kauf:
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Technik innen, teilweise unter einer Blende über der eigentlich offenen Plicht versteckt:
Das unglaublich schwere Modell habe ich erst einmal entrümpelt, den HB61 gerettet, den Blechtank, einen großen, verölten Resonanzschalldämpfer aus Kupferrohren ausgebaut, ebenso die komplette Fernsteuertechnik, teilweise in der massaiven Alu-Box verbaut, am meisten Mühe machte die Innenverkleidung aus Glasfasermatte und Glasfaserspachtel, dick mit Ölresten garniert, alles vorsichtig mit Hammer und Stechbeitel herausgeschlagen, Ergebnis ein kompletter Malerkübel Müll und Schrott. Die Einzelwelle kommt auch noch raus und ein vorbildgetreuer 2-Wellenantrieb mit Elektromotoren rein. So sieht das Modell jetzt nach der Entrümpelung aus:
da das Modell keinen Modellständer hatte, habe ich als erstes einen solchen gebaut, damit das nicht aussieht wie immer wurde er als Slipwagen erstellt, den es bei der Royal Air Force tatsächlich gab wie ein Foto auf der Seite www.rafboats.co.uk in der picture gallery zum Boot 1651 zeigt, mit diesem wurden dieses Boot offensichtlich vom flachen Strand ins Wasser gebracht und wieder zurück. Auf anderen (leider schlechten) Fotos sind ähnliche Wagen am Kai zu sehen mit denen die Boote wohl zur witterungsgeschützten Lagerung oder Reparatur in Hallen gebracht wurden. Die RAF-Boats Seite zeigt im übrigen viele interessante RAF-Bootstypen, alles Flugsicherungs- und Rettungsboote, ähnlich wie bei den früheren Seefliegerstaffeln der Bundesluftwaffe.
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nach der Corona-Wiedereröffnung habe ich die restlichen Verstrebungen mit Aluprofilen aus dem Baumarkt ergänzt und in der Stuttgarter Bastlerzentrale passende Crawler Räder bekommen, die passen besser als die testweise davorgestellten Legoräder meiner Kinder. Leider sind die Crawler-Räder recht weich, mit dem Modell drücken sie sich stark ein, die muß ich innen aufpolstern da der Ständer und das Modell doch etliche Kilogramm Belastung bringen
Wolfram, Wolfram, wie machst Du das nur immer? Respekt!
Tipp meinerseits zu Deinen Rädern am Slip-Wagen: eine der Kutschen vom US-Präsidenten hatte - wenn ich mich nicht irre - Hart-Gummi-umreifte Stahlscheiben als innenliegende Ersatzräder, sollte ein Reifen zerschossen werden oder platzen.... ich würde Scheiben im passenden Durchmesser aus Alu oder GFK schneiden, schwarz lackieren und an den Innenseiten der Räder auf die Achse stecken. Der Wagen ist ja kein Fahrmodell, sondern ein Standmodell (- aber trotzdem geil)
Ein Schiff ist im Hafen sicher, dafür wurde es aber nicht gemacht.
so was ähnliches habe ich mir auch schon gedacht, die Räder haben innen Stahlrohrstücke die die Reifen auf den Felgen zentrieren und am abspringen hindern, da könnte man innen im Reifen Scheiben draufstecken oder mit Gummibändern umwickeln, die Schaumstoffeinlage die als Luftersatz dient ist für meine Zwecke zu weich. Die einfachere Variante, die zudem als Wegrollsicherung dienen würde wären kleine Holzklötze mittig von unten an den Tiefbettrahmen geschraubt.
PS: ich schau regelmäßig ins ebay da finden sich oft relativ günstige und seltene Modelle, wenn die falsch beschrieben, schlecht fotografiert oder verdreckt sind will die kaum jemand kaufen, die Masse konzentriert sich deshalb auf völlig überteuerte Graupner und robbe Modelle oder Baukästen, dabei sieht man die doch auf fast jedem See.
am eigentlichen Modell habe ich auch gebaut und mittlerweile fast alle fehlenden Teile ergänzt: Mast mit der aus Messingdrähten gelöteten urtümlichen Antenne die wohl eine Art Rader war
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die markanten Dachlüfter für die Kabine und die Motoren sowie die darüber thronende Rettungsinsel die nicht alle Boote hatten und wohl nachträglich montiert wurde. Da ich in der Größe keine fand, entstand sie aus 2 alten zusammengeklebten Plastiktassen des früheren Kinderkaufladens und diversen Polystyrolresten. Die alten stoffummantelten Rettungsringe werden ich erhalten die haben so einen altertümlichen Charme.
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Die früher abgedeckte Plicht bekam ein Bodenbrett und darauf die 2 Motorkästen mit angedeuteten Revisionsklappen mit Drehgriffen, Lüftungsgittern und dazwischenliegender Tür zur Kabine, 2 Treppen, dahinter ein weiterer Technikkasten der Generator und Pumpe enthielt, gegenüber ein Batteriekasten als Sitzbank und dahinter 2 Sicherungskästen sowie eine Seilkiste aus Holzleisten
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Hier noch 2 Heckansichten mit dem großen Flaggenstock und den aus altem dunklerem Sperrholz ergänzten fehlenden Decksteilen über dem Ruderzugang die ich farblich dem schon etwas älter wirkenden Bestandsdeck angepasst habe, ich hoffe diese werden mit dem Klarlackanstrich noch etwas dunkler, sonst muß ich mit verdünntem gelb-braunen Lack noch etwas nachretuschieren. Diverse kleine Lüfter, Tankeinfüllstutzen und Tritte sowie der Seilabweiser des Schlepphakens wurden ebenfalls ergänzt. Wenn ich die gefundenen Fotos und Berichte richtig gedeutet habe, wurden filigrane, leichte Flugzeuge mit hochliegenden Flügeln mit ebenfalls hochliegenden Seilen über den vermutlich deshalb so großen Flaggenstock abgeschleppt, bei Benutzung des Schlepphakens musste dieser dann abgebaut werden.
nach dem ich nochmals ein halbes Kilo Harzreste und Lack mit verklebtem Sprit und Motoröl mit dem Stechbeitel herausgekratzt habe, und das alte 50 cm Stevenrohr nach aufbohren im Kiel/Rumpfboden und vorderen Spant und herausspitzen der Epoxyklumpen mit anschließenden vorsichtigen Hammerschlägen und Hilfe der Wasserpumpenzange nach vorn herausziehen konnte wurde der Tunnel im Kiel mit einem 10mm Rundholz wieder geschlossen und verleimt.
Nachdem letzte Woche die Kompaktwellen 320x4 mm mit Speed 700 Aufnahmen aus dem Gundert-Programm von Bauer-Modelle geliefert wurden, habe ich diese mal provisorisch eingepasst, dazu müssen auf dem Kiel/Spantengerüst Motorfundamente aufgebaut werden damit die Motoren in den originalen Motorräumen in der Plicht über dem Plichtboden eingebaut werden können. So sieht das roh aus, die Fundamente bekommen dann noch keilförmige Erhöhungen wenn die Motoren und Ruder von Peba 50x35 mm mit schönen Lagerrohren mit Lagerbuchsen exakt ausgerichtet sind, dann können die Motorhalter verschraubt werden, die Motorfundamente werden ich wohl auch verschrauben damit notfalls der Rumpfboden darunter zugänglich bleibt.
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Das ganze wird dann mit Deckseinsatz und den Motorhauben verkleidet, dazwischen befindet sich im Original der Durchgang zur Kabine.
das habe ich ja völlig übersehen, ich habe für größere schnelle Modelle die blauen LiFePo Zellen von Headway 13,2 V und 10 AH Kapazität, die passen da sicher gut rein und haben ordentlich Dampf, das Gewicht dürfte kein Problem sein da ich viele Kilo Schrott und Harz vom alten Verbrennerantrieb ausgebaut habe.
28.06.2021 23:22 (zuletzt bearbeitet: 28.06.2021 23:25)
RC-Modell-Skipper
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das ist ja mal was ganz anderes!
