letztes Wochenende bekam ich mal wieder ein Ebay-Paket, drin war ein historisches Modell eines Backdeckers angeblich von 1900. Da mir ja so alte Modelle immer mehr zusagen und offensichtlich sonst niemand Interesse hatte, habe ich es zum Mindestgebot von 10 € zzgl. Versand bekommen. Ich glaube zwar nicht, dass das Modell aus dem Jahr 1900 ist, da die Vorbilder dieser Backdecker-Motorkreuzer hauptsächlich aus den Zwanziger-Jahren stammen, hier gibt es viele Fotos von restaurierten Originalen hauptsächlich von der Engelbrecht Werft aus Berlin. Die frühen Motorboote von Daimler o.a. kurz vor der Jahrhundertwende sahen eher wie Gondeln oder Barkassen aus und waren meist offen oder mit Heckkajüten wie bei alten Dampfbooten ausgestattet. Das Modell ist recht massiv aus 1-2 cm starken Lindenbrettern gebaut, mit massiver Bugspitze, Kiel und Heck, die Klebefugen sind ganz fein angerissen und leicht sichtbar, aber vollkommen fest, die Rumpflinien straken sehr gut. Es wurde damals bereits eine Motorwelle mit 50 mm 3-Blatt-Propeller eingebaut (dreht sich auch) und ein loses Ruder aus Kupferblech mit Halterungen für den Heckspiegel liegt bei, es war also bereits eine Motorisierung vorgesehen, vermutlich aber wurde diese aber nie realisiert, so wie der Rumpf innen aussieht, war noch nie weitere Technik eingebaut und vermutlich auch kein Deck aufgesetzt. So sieht das gelieferte Modell aus, Länge 750 mm, Breite 170 mm, Höhe 160 mm:
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Da ich neugierig war wie sich der Rumpf bearbeiten lässt habe ich innen versucht holz herauszuschnitten, das ging mit einen scharfen, halbrunden Stechbeitel recht gut, also werde ich alles entbehrliche Holz herausnehmen, um das Modell leichter zu machen, die beiden Löcher im Boden am Heck schließen und versuchen ein Fahrmodell daraus zu machen. Die vorhandenen Farben altweiß und dunkelgrün werde ich beibehalten, das mit Leinölfirnis o.ä. behandelte Naturholz ebenfalls, für das neue Deck und die Plicht werde ich etwas dunkleres Sperrholz aus Buche o.ä. suchen und farblich an das alte Holz anpassen.
Ich finde es immer wieder toll wie du da die Möglichkeiten siehst was es wieder werden kann. Hast du die Löcher in das Heck gebohrt? Oder wollte Karl Gustaf 1900 da was raus nehmen?
=================================================== Immer wenn irgendwo "Gelingt immer " drauf steht , haben die nicht mit mir gerechnet "
Karl Gustav baute massiv, ich habe da begonnen Löcher zu bohren bis der 3 mm Bohrer im Dremel abbrach... Heute habe ich das Heck mit dem Akkuschrauber und 5 mm Bohrer weiter ausgebohrt und mit dem Stechbeitel im Heck und am Boden vor der Welle weiter ausgehölt und 2 Kutterschaufeln Holzspäne entsorgt:
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Die alten Löcher im Boden haben dann auch gleiche kleine Deckel aus 4 mm dunklem Sperrholz erhalten.
bevor es an den Technikeinbau und den Decksausbau geht habe erst einmal aus dem mitgelieferten, leider unpassenden Ständerfragment einen stabilen Modellständer gebaut, die Basisplatte aus dunklem Teakholz o.ä. ist sehr massiv aber sehr schmal und kippelig, darauf gab es filigrane Spantenhalter auf denen das Modell schaukeln konnte, aber nicht sicher gehalten wurde. Somit habe ich aus Ermangelung von passenden Hölzern aus 2 übrigen Fichtestücken breite auf der Unterlage aufstehende Negativspanten ausgesägt, darauf lässt sich jetzt am Modell arbeiten und es kann sicher transportiert werden.
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Farblich habe ich die Ergänzungen mit Beize dunkel gebeizt, leider etwas rötlich, ich habe aber noch Gartenmöbel-Teaklasur, da muß ich noch etwas nacharbeiten
Modell-Skipper-Chat
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08.02.2025 17:36
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