Da sich ja hier jemand etwas Sorgen macht wegen dem Bleikiel gießen, zeige ich hier mal kurz wie ich das das erste mal gemacht habe und so hat es auch sehr gut funktioniert.
Erstmal habe ich mir Blei auf dem Schrott besorgt, die benötigte Menge Plus ca. 15% Zuschlag (Material was im Topf/Kelle oder sonstwo hängenbleibt) in stücken von ca. 10X3X1cm in einen alten Topf gegeben, selbigen auf dem Grill mit Grillkohle erhitzt. Hat den schönen Nebeneffekt, wenn der Grill dann schon mal an ist.................Schmackofatz.... Man könnte sicherlich aber auch einen Gasbrenner oder ähnliches nehmen, Hauptsache der Topf wird so heiß, das das Blei schmilzt. Den zu füllenden Kiel oder auch die Form (beides sollte Wasserdicht sein) in ein ausreichend großes Gefäß mit Wasser geben, stabilisieren und wichtig, die Öffnung zum eingießen sollte gut, sicher und auf kurzem Weg zielsicher erreichbar sein. Um die Öffnung habe ich etwas Bleiplattten vom Dachdecker gelegt (war aber gar nicht nötig) um evtl. überlaufendes Blei oder Spritzer nicht direkt im Rumpf zu haben. In die Öffnung habe ich eine zurechtgebogene, leere, Katzenfutterdose als Trichter gesteckt. Als das Blei geschmolzen war hab ich es, - und das ist jetzt wichtig aber auch nicht schwer, - in einem sauberen gleichmäßigen Fluß eingefüllt. Nicht erschrecken, das kann etwas komische Geräusche geben, zischen und knacksen aber davon nicht beirren lassen, einfach weiter machen. Ja und es kann auch etwas spritzen, deshalb unbedingt eine Schutzbrille tragen und Handschuhe sowieso, am besten Arbeitshandschuhe aus Leder. Man muß beim Einfülen auch nicht seine Nase dirket über dem Geschehen haben, ein gebührlicher Abstand ist anzuraten. -Wenn man Nudel abgießt hält man seine Nase ja auch nicht direkt in die Pasta bzw. in den heißen Dampf rein.....
Um da mal die Temperaturen zu nennen die dabei auftreten habe ich mich mal bei Wikipedia schlaugemacht.
Holz hat einen Flammpunkt von 200 - 275 Grad Celsius je nach Holzsorte
Blei hat seinen Schmelzpunkt bei 330 Grad Celsius erreicht.
Da sich der Kiel des Bootes, während des Giessvorganges im Wasserbad befindet, wird die Differenztemperatur vom Wasser aufgefangen und das Holz kann seinen Flammpunkt nicht erreichen. Es wird maximal etwas braun dort, wo es mit dem heissen Blei in Berührung kommt; ähnlich wie es auch beim Holzbrandmalen mit dem Brennset stattfindet. Ausser dass es nach heissem Blei stinkt (und das nicht schlecht !) riecht es auch etwas nach angebranntem Holz.
Ist aber weiter nicht so tragisch. Also nur ran an den Speck, ausser durch eigene Dusselei passiert da nix.
. Grüße aus der Seeadler-Werft am Elbdeich in der Prignitz Peter ====================================== Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen, dann mache kein Problem daraus. (Buddha)
Funktioniert übrigens auch hervorragend mit Zinn. Ist vom Gewicht etwas leichter, aber beim Verarbeiten wesentlich gesünder. Theoretisch in der Anschaffung teurer, da aber Auswuchtgewichte mittlerweile eigentlich nur noch aus Zinn bestehen, kann man beim Reifenhändler erst in die Kaffeekasse und dann in die Kiste mit den alten Gewichten greifen...
Also ich habe da für mich eine völlig andere Lösung im Auge, habe ich bei meiner Ex- Saudade auch so gemacht.
Zunächst wird der Kiel so gebaut, als ob ich ihn mit Blei füllen wollen würde.
Dann wird errechnet wieviel Blei ich volumenmäßig in etwa brauche, um das Zielgewicht des Ballastes zu erreichen.
Durch Auslitern der Verdrängung des Holzkieles wird ermittelt, wieviel ich davon an Volumen im ganzen benötige.
Dann kommt die Säge und dieser Teil des Kieles wird gnadenlos abgesägt.
Hieraus wird eine Form erstellt, welche ich dann ausgiesse.
Das ganze wird dann unter den Rumpf gebolzt.
Deutlich aufwändiger, aber damit wird durch den Wegfall des Holzes im unteren Bereich das aufrichtende Moment erheblich zunehmen, da die gesamte Bleimenge deutlich nach unten wandert.
Und schon habe ich das Nähkästchen ein wenig geöffnet.........
Ahoi
Gerhard --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Segeln ist einfach nur den Kopf abzuschalten indem man ihn benutzt.
Auslagern ? So wie du und ich die nächsten Monate Modellbauerisch ausgebucht sind , werden wir den Segler warscheinlich 2017 anfangen. Dann giessen wir die Kiele gemeinsam .
Kiele auf Vorrat giessen ? Kein Problem . Aber das mit dem "Drumrumbauen" würde ich schon gerne sehen .
Gruß Rolf ---------------------------------------------------- Es ist nie zu Spät für eine fröhliche Kindheit.
Dann wird errechnet wieviel Blei ich volumenmäßig in etwa brauche, um das Zielgewicht des Ballastes zu erreichen.
Durch Auslitern der Verdrängung des Holzkieles wird ermittelt, wieviel ich davon an Volumen im ganzen benötige.
Dann kommt die Säge und dieser Teil des Kieles wird gnadenlos abgesägt.
Hieraus wird eine Form erstellt, welche ich dann ausgiesse.
Das ganze wird dann unter den Rumpf gebolzt.
Deutlich aufwändiger, aber damit wird durch den Wegfall des Holzes im unteren Bereich das aufrichtende Moment erheblich zunehmen, da die gesamte Bleimenge deutlich nach unten wandert.
Und schon habe ich das Nähkästchen ein wenig geöffnet.........
Die Idee find ich nicht schlecht, wenn ich auch nicht weiß wie dann die Oberfläche aussieht..... auch das befestigen dessen müßte man nochmals erörtern, aber Vorteil ist in der Tat, das Gewicht so weit wie möglich am tiefsten Punkt zu bekommen, ähnlich einer Bleibombe....
Hallo Jens, wenn es soweit ist wird das alles en detail erläutert werden, aber die Oberfläche wird glatt sein, da sei mal sicher!
Und das geht so: die Form wird nicht aus Gips, sondern aus Polyester erstellt, hat auch den Vorteil der Wiederverwendbarkeit.
Beim Giessen steht diese Form in kochendem Wasser, somit kühlt das Blei deutlich langsamer aus und es entsteht eine ziemlich glatte Oberfläche.
Ahoi
Gerhard --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Segeln ist einfach nur den Kopf abzuschalten indem man ihn benutzt.
ZitatAber das mit dem "Drumrumbauen" würde ich schon gerne sehen .
Wenn der Bleikiel nach Plan gegossen wird, passt er ja auch in die anderen nach Plan gebauten Kiele. Eine Seite des Kiels aufbauen, mit den Abstandsleisten versehen und diese Seite beplanken. Bleikiel hierin anpassen / fixieren, Zweite, noch offene Seite des Kiels beplanken.
So sollte es gehen - oder habe ich da irgendwo einen Denkfehler?
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Und ich werde es vermutlich noch mal ganz anders machen - aber darüber werde ich erst entscheiden, wenn ich einen Teilesatz hier auf der Werkbank liegen habe. Berichtet wird dann natürlich auch...
Als Kind habe ich die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, dass alles Blei geschmolzen ist, bevor man es aus den Topf gießt.
Damals ist der noch harte Klumpen im Topf umgekippt und hat das flüssige Blei durch die Gegend gespritzt. Mein Freund hatte danach einen schönen Bleiabdruck von seinen Arm. Und mir taten die Ohren von seinem Geschrei weh.
Aber nach 20 Jahren war nichts mehr zu sehen.
Also immer schön vorsichtig sein.
"Gelassenheit entsprach seiner ostfriesischen Natur" (Zitat aus dem Roman 1815- Blut Frieden von Sabine Ebert)
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Bleikiel gießen (Seestern oder Ähnliches)
22.12.2015 13:55 (zuletzt bearbeitet: 22.12.2015 13:55)
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