wie an anderer Stelle berichtet hat die Aziz Ihren Weg in meine Werft gefunden. Da dort Interesse an einem Baubericht bekundet wurde, möchte ich an dieser Stelle damit beginnen.
Ein Bischen zum Vorbild: Die Aziz wurde 1983 zusammen mit fünf Schwestern als AHTS (Anchor Handling Tug Supply) gebaut. Sprich eine Kombination aus Ankerziehschlepper und Bohrinselversorger die in die Vereinigten Arabischen Emirate geliefert wurden. Der Dampfer hat 4.200 PS und eine Hauptwinde mit 120 Tonnen Zugkraft. Über den aktuellen Verbleib der Schiffe ist mir nichts bekannt, Hinweise nehme ich gerne entgegen
Zum Modell: Ich suchte was moderneres, ein Arbeitstier und nicht unbedingt einen Schlepper. Das ganze in 1:50 und möglichst über 1m Länge - da blieb die Aziz dann im Raster hängen. Direkt beim Hersteller bestellt und schnell erhalten.
Womit fängt man eine Bausatzvorstellung an? - Mit dem Aufräumen des Bastelzimmers - damit der Karton auch auf den Tisch passt
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Drei Generalpläne mit Gesamt- und Detailabbildungen in 1:50
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Eine Bauschritten und vielen Detailzeichnungen - natürlich in Englisch, aber das wird schon gehen...
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Der Rumpf aus stabilem GfK. Augenscheinlich im Lot, Hauptabmessungen sind korrekt und auch keine auffälligen Lunker. Natürlich ist noch Nacharbeit erforderlich, aber nur wenig zu spachteln oder schleifen. Länge ca. 110 mal 25 cm Breite.
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Das Material für das Arbeitsdeck und ein paar Rundhölzchen sind die einzigen Holzteile im Baussatz!
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Eine große Platine mit sehr guten Messing-Ätzteilen (unter anderem die ganzen Relingstützen)
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Polystirolplatten - teilweise bedruckt, teilweise vorgefräst für alle Aufbauten, Decks und Unterzüge. Verschiede Vierkantprofile, einiges an Draht und die Beiden Wellen. Entgegen alter Baussatzbeschreibungen könnten diese Wellen brauchbar sein: Sintergelagert, 4mm Stahl und M4-Gewinde.
Ja, und dann lag da noch dieser kleine Karton dabei - über zwei Kilo schwer!
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Estmal ausgepackt: Ein Rohr (Dummi für das Bugstrahlruder), ein paar Tiefziehteile , eine Tüte mit Reifen, und mehrere Beutel mit vielen schweren Metallteilen.
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Ein persönliches Vorwort zu den Weismetallteilen - diese machen für mich den Reiz der englischen Bausätze aus. Allerdings muß man auch mit der richtigen Erwartungshaltung rangehen! Die Teile entstehen m.E im Schleuderguß - ähnlich wie Zinnfiguren (ist wahrscheinlich auch das gleiche Material). Und so sehen die Teile auch aus - Häufig mit roher Oberfläche und vielen Gußgraten. Prinzipiell jedes Teil muß nachgearbeitet werden. Wer eine Kunststoffspritzguß- oder gar Messingdrehqualität erwartet (wie z.B. bei BillingBoats), wird mit diesen Teilen nicht glücklich werden. Positiv: Die Teilevielfalt ist viel größer - so waren bei meinen CalderCraft-Bausätzen sogar Hund und Besatzung gegossen - dafür hatte ich bei drei BillingBoats-Baukästen jeweils den gleichen Messingklotz als Ankerwinde im Baussatz.
Exemplarisch ein paar Teile aus dem Aziz-Beschlagsatz - alle Teile sind noch unbearbeitet!
Ruderblatt, Kortdüse aus Resin und Wellenbock
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Aus diesen (ca. 500gr.!) Teilen soll die Hauptwinde entstehen
auf diesen baubericht bin ich besonders gespannt. Du bist der Erste der nicht über die Qualität der Beschläge schimpft und sofort von entsorgen spricht. Du siehst / kennst die Arbeit und das was daraus gemacht werden kann. Mit Billing ist das nicht zu vergleichen. Ich find beides hat seine Zielgruppe und seine Daseinsberechigung. Also hau rein.
das Herz (der Antrieb) ist verbaut, daher hier mal ein paar weitere Pixel:
Zuerst wurde der Rumpf nach Plan mit den notwendigen Einschnitten und Öffnungen versehen. Da das bei GFK-Rümpfen immer eine recht staubige Angelenheit wird, habe ich mir einen Nachmittag ausgesucht wo die Gattin nicht zugegen war und mich dann nach Draussen begeben.
Für das Ausfräsen der Flutschlitze des Arbeitsdecks hatte ich mir dann noch eine spezielle Konstruktion gebastelt:
Die auf einigen Bildern zu sehenden 12V-BleiGel-Akkus dienen nur der Stabilisierung des Rumpfes während des Fräsens bzw. Aushärtens.
Als Bugstrahlruder habe ich ein Exemplar von Raboesch verbaut. Hier bereits mit China-Regler und geplantem 2S-Lipo:
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Dann die Wellen eingeharzt und eine Alu-Platte für die Befestigung der Motoren. Zur Ausrichtung der Motorhalter verbinde ich die Motoren mit einem passendem Alurohr mit der Welle.
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Die Platte wird dann mit einem eingeharztem Aluwinkel verschraubt und bleibt damit demontierbar. Als Motoren habe ich 12polige Bühler verwendet. Diese sind deutlich überdimensioniert, waren mit 5€/Stück aber preislich unschlagbar.
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Kortdüsen (aus Resin) und Wellenhalter (aus Weismetall) wurden verschliffen, mittels passender Schablonen positioniert und dann eingeharzt. Als Prop verwendet ich normale, gegenläufige 50mm Vierblatt von Raboesch. Nächste Herausforderung wird die Monate der Ruder - so, das ich die ggf. auch wieder rausnehmen kann.
Und hier nochmal der gesamte Antriebsstrang - komplettiert mit 2 x 3S Lipo (damit habe ich die Kapazität der üblichen 12V-BleiGel-Blöcke), und einem günstigen Fahrtregler. Die Kupplungen habe ich aus passenden, einzelnen Kardangelenken (4mm Welle auf 6mm Motorwelle) selber konfektioniert.
Das ganze wiegt jetzt mit allen Akkus noch keine 5kg (trotz der schweren Motoren).
Mein lieber Schollie, das ging ja mal ein gutes Stück vorwärts Jürgen.
Und die Idee mit der Fräse ist ja wirklich bemerkenswert.
Bin schon gespannt wie es weiter geht und welch neue Ideen da noch auftauchen.
. Grüße aus der Seeadler-Werft am Elbdeich in der Prignitz Peter ====================================== Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen, dann mache kein Problem daraus. (Buddha)
sehr sauberse Vorgehen....TOP. Auch keine überdimensionierten Klebenähte, gerade am Bugstrahlruder....sieht bisher alles recht gut und durchdacht aus...weiter so
So, bevor ich nit dem Rumpf- und Decksbau weitermache, habe ich Heute einen ersten Test gemacht. Fazit: Antrieb leise und zu kräftig, evtl. muß ich nochmal in einen feinfühligeren Regler investieren. Bugstrahlruder funktioniert gut. An die Ruderaufhängung muß ich nochmal ran.
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im Moment geht es nicht so richtig weiter, aber das kenn Ihr sicher auch Der Antrieb ist fertig, die Hauptdecks sind drin und der erste Füller gespritzt.
In diesem Zusammenhang eine Frage an unsere 'Auskenner'. Hat die Heckrolle bei Nichtbenutzung eine Abdeckung? Die Heckrolle soll bei der Aziz durch ein Kunststoff-Tiefziehteil nachgebildet werden - das wirkt mir zu glatt.
Was meint Ihr? Auf Vorbildfotos (vom Original finde ich leider nichts richtiges) sieht die Rolle immer mächtig benutzt und zerschrammt aus.
Zunächst mal ne Frage zum Bugstrahlruder....da ist ja, wie ich sehe ein brushed Motor verbaut. Hast du diesen nicht entstört....?
Das Fahrbild....schon klasse was der für eine Bugwelle schiebt....wenn auch mit offenem Rumpf gewagt
Dann noch eine Frage zur Heckrolle....hast du die jetzt eben mal, nur lose auf gelegt, oder gehört die mit solch hohem Überstand, tatsächlich da hin...?
29.08.2016 22:23 (zuletzt bearbeitet: 29.08.2016 22:27)
RC-Modell-Skipper
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) macht bei 0,3mm Tiefziehplastik nicht wirklich Sinn.
