IMG_4667.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Hallo Leute, ich war vor einigen Wochen mit unserem Groninger in Wien auf der Messe. OK Gesundheitlich bin ich sehr angeschlagen wieder nach Hause gekommen, aber das wird wohl langsam wieder.
So habe ich auch der Messe in Wien ein Motorboot Queen angeboten bekommen. Der Erbauer hat so viel falsch gemacht das das Schiff recht sage ich mal "rumpelig" aussah.
Er hatte teilweise PU Leim genommen, der mal eben auch aufs Sichtholz verteilt wurde. Klebungen waren überhaupt nicht winkelig, Lack war undefinierbar, so zwischen Matt und gesandet Klarlack.
Naja er bot mir das Schiff dann für einen Preis an, wo ich sagte das ich es mal versuchen würde.
So wurde nachdem ich dann die ersten male wieder sehen konnte, angefangen das Schiff zu zerlegen. Das ging mit meiner halbseitigen total Blindheit gerade noch. Auch zum schleifen braucht man nicht viel Augen. Also habe ich das ganze Schiff entkernt, geschliffen, nachgebeizt, lackiert. Brüche im Unterwasserschiff repariert, wieder geschliffen, Klarlack glänzend lackiert und langsam wieder aufgebaut.
Bin natürlich noch nicht fertig, aber nun kann man sehen wo die Reise hin geht.
Es wird aber nie so werden wie es mal im Katalog vorgesehen ist. War für mich aber auch ein wenig Therapie, denn ohne Augenlicht und mit späteren Folgeerscheinungen der Medikamente, die mich nun schon zweimal direkt in der Fußgängerzone aus den Latschen gehaun hat, wäre es echt blöd geworden.

Darf ich mich hier mit einer Frage anhängen?

Meine Queen ist leider total verblasst (sh. Foto).
Die dunklen Flecken zeigen der Original-Farbton, für den Rest ist meine Fensterbank verantwortlich.

Das Holz ist mit verdünntem Epoxyd behandelt (lässt sich nicht rausschleifen) und anschliessend mit (offensichtlich nicht UV-beständigem) Bootslack überlackiert.

Lässt sich das noch wieder nachdunkeln (Beize zieht aufgrund der Epoxy-Vorbehandlung nicht ein) oder bleibt mir nur die Überlackierung?

Gruß Jürgen

In Deinem Fall sieht es so aus, als wenn es nicht UV Beständig ist. Ich als Farbexperementierer würde bei Deinem Boot versuchen, abschleifen, dann mit Patinierlack Mahagoni oder Eiche rötlich von Bao oder König aus dem Möbelbereich nachzulackieren.
Das haben wir im Möbelbereich auch oft gemacht, ist aber nicht einfach. das sind Klarlacke die einen Anteil an Pigmenten drin haben, also im Prinzip Klarlack mit Tönung. Da kann man viel mit rausholen und vor allem wieder dunkler machen, auch ohne das es einziehen muß.
Danach dann wieder mit Bootslack oder wie bei mir mit Treppenlack (härter als Bootslack) aufarbeiten.
Ich hatte das Problem bei meiner, das dort wo der Leim durchgeschlagen war, natürlich auch keine Beize mehr hielt. außerdem war sie stellenweise durch das Mahagoni durchgeschliffen auf das Kieferträgerholz.
Natürlich ist eine Lackierung in einem schönen Farbton auch nicht von der Hand zu weisen. Seitenteile in Bordauxrot oder Royal blau mit weißem Wasserpass sind toll und harmonieren mit dem Decksholz. Das wollen die Aeronautiker aber meist nicht und wäre bei mir auch nur der letzte Schritt gewesen.

Danke für die Tipps!
Nachbeizen hatte nicht funktioniert, weil das behandelte Holz keine Beize mehr aufnimmt. Abschliefen ging leider nicht mehr - dann wäre ich durch das Mahagonie durch gewesen.
Mit einer Lasur hatte ich schon überlegt, aber ich fürchte, dann wird das ganze zu dunkel.
Wahrscheinlich wirds lackiert: Unterwasserschiff bleibt weis, die Seiten des Aufbaus werden weis, der Rumpf in Royalblau - das Deck bleibt dann im Holzdekor.

Ich werde berichten

Gruß Jürgen

Hallo Jürgen,

ich geselle mich dazu.

Gruß

Ulrich

Jürgen, meine war ja auch schon mit Klarlack aller Art versiegelt. Ich mußte Stellenweise das Funier durchschleifen, aber es hat im Großen und ganzen relativ gut geklappt. Wenn es nicht funktioniert hätte, wäre immer die Option der Farbveredelung gewesen.
Bei meinem Modell habe ich erst die dicken Lackschichten mit einer Ziehklinge abgezogen dann per Hand geschliffen und teilweise mit einem Proxxon Schleiffinger durchgeschliffen. Vielleicht war es auch gut, das der Erbauer so einen dicken Lack genommen hat und nicht mit G4 oder G8 vorher versiegelt.

Ich hätte noch einen Alternativvorschlag. Die Seitenbeplankung der Queen ist schon von Haus aus ziemlich dünn, und wenn die Mahagonischicht grosszügig abgeschliffen wird, dann wird das nicht besser. Dadurch, dass das Zeug so dünn ist, drücken auch die Spanten gern etwas durch.
Also würde ich mir überlegen, eine Lage frisches Furnier aufzukleben (mit Epoxy, oder evtl. mit Kontaktkleber), und komplett neu finishen. Dürfte auch nicht mehr Aufwand sein als andere Ansätze, aber dann hast du freie Hand und keine Altlasten.
Ansonsten, wenn's nicht Maha sein muss, kannst du stattdessen auch dünnes Flugzeugsperrholz drüberlegen. Auch das ist für die Stabilität eher von Vorteil.

Hallo Zusammen,

danke für die sinnvollen Tipps!
Die Restauration steht aber nicht an erster Stelle meiner Prio-Liste,
darum bitte nicht Böse sein, wenn ich sofort Resultate zeige.

Gruß Jürgen

So nun heute wieder einen Schliff und eine Farbschicht Klar aufgebracht.

Eine wird es morgen noch und dann ist gut. Sind jetzt vie Schichten. Habe heute die Schicht mit angewärmten unverdünnten Treppenlack gestrichen. Dadurch ist er wie früher.in alten Zeiten, sehr dünnflüssig und trocknet ohne Pinselstreifen zu bilden aus.

Moin Kuddell,

warum nimmst du Treppenlack?
Treppe würde ja zunächst mal auf besondere Haltbarkeit hindeuten.

Und vor allem, wo ist dein Hang zur Freundschaft geblieben?