- Das Modell ist im "falschen" (weil zu kleinem) Maßstab. Damit gehen Einschränkungen einher, die auch mit einem Steckschwert nicht besser werden.
- Das Steckschwert ändert nichts daran, dass beim Bau sehr auf das Gewicht der weiteren Komponenten geachtet werden muss.
- Ich habe Boris noch drei Pläne geschickt, die Estlander für einen 40 qm Schärenkreuzer gemacht hat. Aus denen geht hervor, dass das Original schon 56 % Ballastanteil hatte. Im Modell möchte man diesen prozentualen Anteil gerne noch erhöhen, um die nachteiligen Änderungen der "Quadrat-Kubik-Falle" wenigstens ein bissen auszugleichen
- Egal was man am Ende macht (Schwert oder nicht) - es bleibt ein Segler für eher leichte Winde (ab 3 Bft. wirds kritisch - prophezeie ich mal)
- Dieter - solltest Du Dich dafür entscheiden, in den Kiel Blei zu füllen, dann berücksichtige bitte die Vorgaben des Konstrukteurs und baue den Ballast "schräg" ein:
So wäre es falsch (Boot ins Wasser und Blei von oben reingiessen):
Kiel gegoss.png - Bild entfernt (keine Rechte)
So wäre es richtig (gerne auch Blei giessen) aber dann mit Neigung nach vorn:
Kiel konstr.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Noch besser (in diesem Fall): Walzblei in passenden Stücke schneiden, in den Kiel einsetzen und mit angedicktem Epoxi vergiessen.
Wenn man ein 1-m-Modell haben will, dass ein Vorbild hat, dann lohnt es sich ein Vorbild rauszusuchen, dass so klein ist, dass Maßstäbe von 1:4 bis 1:8 realisierbar sind. Wenn man das nicht kann oder will, dann darf man aber auch keine Wunder von dem Modell erwarten.
FG Peter.
P.S.: die Pläne druckt Boris für Dich mit aus und schickt sie Dir. Müßig zu erwähnen, dass ich immer noch für eine Version ohne Steckschwert bin...
Hallo Peter! Danke für die Infos. An Walzblei kommt man relativ gut, dank Amazon. Der Hinweis mit der Lastverteilung ist gut. Hätte ich höchstwahrscheinlich nicht so gemacht. Das Boot soll ja ein Leichtwindsegler werden. Wir sind hier ja schon froh wenn sich überhaupt mal ein Luftzug verirrt. Jedenfalls habe ich mal angefangen die Schadstelle zu flicken. Erst mal von außen, denn innen kommt ja später eine Leiste zur Verstärkung rein. Dann muss ich sowieso harzen. Was denkst du, komme ich mit 4 Spannten aus um alle Kräfte aufzufangen die später auf den Rumpf einwirken?
Alsooooo - ich habe eben mit Ralf (Multiskipper) telefoniert und er konnte mich überzeugen, dass ohne ein Steckschwert hier nichts gewonnen werden kann.
Wie das ganze konstruktiv zu lösen wäre, geht über meine Fähigkeiten und deshalb hoffe ich, dass Ralf noch mal was dazu sagt.
wie Peter ja schon geschrieben hat, haben wir miteinander telefoniert, in meinen Augen kommt man um ein Steckschwert nicht rum, natürlich wäre auch eine Kielverlängerung möglich, die dann unten in einer Ballastbombe endet.
Aber so ich ich es sehe (Bauchgefühl) muss der Kiel um mindestens 10cm nach unten verlängert werden, besser noch 15cm und da macht es keinen Sinn den Kiel soweit zu verlängern.
Bevor Du Dir aber Gedanken über den Kiel machst, würde ich zuerst den nackten Rumpf in die Badewanne legen und Gewichte rein legen bis die Schwimmlage passt, dabei wird dann auch gleich die Gewichtsverteilung (Gewichtsschwerpunkt) ermittelt, auch der Lateral Druckpunkt sollte dabei ermittelt werden, damit man später auch weiss wo das Schwert überhaupt sitzen muss, bevor das nicht gemacht ist sind diese Discussionen rein akademisch.
Der Lateraldruckpunkt ist der Punkt bei dem der Rumpf Quer durchs Wasser geschoben werden kann ohne dass er wegdreht.
Hallo Ralf! Vielen Dank für die Infos. Das muss ich alles mal verdauen. Deine Ratschläge werde ich befolgen. Melde mich dann wenn der Rumpf im Wasser war.
Guten Morgen Seebären! Ulrich, wie man das mit dem Steckkiel machen könnte ist mir schon klar. Alu kann man besorgen, bekommt man im Netz als Zuschnitt. Aber genau das wollte ich eigentlich verhindern. So ein Langkieler mit wenig Tiefgang der auch schon mal über ein Wasserpflänzchen rutscht schwebte mir vor. Kommt Zeit, kommt Rat. Morgen werde ich die geflickte Schadstelle plan schleifen. Boris, 25 cm breites Walzblei, 1,25 mm dick und ein Meter lang kostet 18 Euro. Da kann man doch nicht meckern. Das sind ungefähr 3 kg Blei. Wo man schwer drankommt ist Bleigranulat. Hat schon mal jemand versucht eine Bombe aus Granulat und Harz zu gießen? Das mit dem Bleigießen funktioniert bei mir nicht in dieser Größenordnung. Dafür hat mein Gaskochet nicht genug Power. Ist doch schön wenn man ein Hobby hat. Da kommt nie Langeweile auf......
Ich habe vor vielen Jahren diese Variante angetestet. Modellrumpf in die gefüllte Badewanne und dann das Bleikugel/Harzgemisch in den ABS-Plura-Rumpf reingegossen. Bei gut 1,3kg Gemisch sah das zuerst auch brauchbar aus. Da aber auch hier reichlich Reaktionswärme entsteht, verformte sich nach kurzer Zeit der Kiel samt Aussenhaut :-(
Alternativ würde ich heute entweder kleinere Schichten giessen oder mir eine Gipsform erstellen, in der man dann seine Mischung gefahrloser giessen kann. Da muss man nur am nächsten Tag den Gips abschlagen, die Füllung in den Rumpf stecken und mit wenig Harz im Rumpf festlaminieren/verkleben. Oder gar mit Silikon oder Sikaflex ankleben.
Vielleicht kann man sogar eine Sikaflex-Bleimischung machen und direkt in den Rumpf einbringen. Ich weiss aber nicht, wieviel Reaktionswärme da entsteht.
Leute bei einen Kielgewicht, egal ob Ballastbombe oder einem Blei gefüllten Langkiel, geht es darum möglichst viel Gewicht auf kleinen Raum zu bekommen und das Gewicht so tief wie möglich zu bekommen.
Bei einer Harz/Bleimischung ist das leider kaum möglich, also geht das nur mit einen richtigen Guss und wenn man diese Möglichkeit nicht hat, muss man eben eine passende Bleibombe kaufen, alles andere ist in meinen Augen Murks.
Bei einem großen Boot mit ordentlich Verdrängung mag das noch funktionieren, aber bei diesem Boot muss man leider das Thema Kiel sehr ernst nehmen, ebenso ist bei diesem Boot absoluter Leichtbau angesagt, damit eben der Ballastanteil so hoch wie möglich ausfällt.
Mag sein dass ich das etwas zu verbissen sehe, aber ich finde: entweder man macht es richtig, oder man lässt es gleich sein.
Ich kann hier nichts beitragen, außer... hört auf Ralf! Er hat so viel Erfahrung und alles was er auf dem See hat fährt wie die berühmte Katze auf Speed...
=================================================== Immer wenn irgendwo "Gelingt immer " drauf steht , haben die nicht mit mir gerechnet "
ich kann mich Beitrag #41 nur anschließen und rate in solchen Fällen dazu, den Kiel des Rumpfes abzuformen und in diese Negativ-Form einen Guss aus Blei zu machen. Der Guss wird nachgearbeitet und wird dann unter dem Rumpf angesetzt (Originaler Kiel passend abgeschnitten) vgl hierzu Beitrag #29 von Jürgen (Bancos) und das 2.Bild in Beitrag 31 von Peter (Ingura) zur "Sägelinie". Wenn Du nicht giessen kannst, mach ne Form in Gips, dann giess ich Dir das einfach.
Ein Schiff ist im Hafen sicher, dafür wurde es aber nicht gemacht.
Moin Moin! Habe gerade mit Peter telefoniert. Der hat mir erklärt warum die Gewichte beim Modell durch den Maßstab anders sind als bei dem Original. Nächste Woche Samstag kann ich erst den Rumpf in die Wanne lassen. (Habe selber nur eine Dusche, da wird es schwierig) Bis dahin habe ich auch genug Gewichte um vernünftig auszuwiegen. Dann habe ich genaue Daten für Euch. Dann versuche ich auch den Lateralpunkt zu bestimmen. Ralf, gehe ich richtig in der Annahme das dafür auch das Ruder montiert sein muss? Dann werde ich ein Ruder Dummy provisorisch dranmachen damit das Ergebniss auch einigermaßen stimmt. Den kleinen Heckschaden habe ich eben plan geschliffen. Wenn da mal Farbe drauf ist sieht man nichts mehr. Das ich nicht um den Steckkiel herumkomme habe ich langsam verdaut. Jedenfalls bin ich für jeden Rat dankbar.
30.11.2021 14:39 (zuletzt bearbeitet: 30.11.2021 14:45)
RC-Modell-Skipper
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