Hallo Skipper! Manchmal handelt man einfach aus dem Bauch heraus - aber ob das auch immer soooo sinvoll ist.........? Also zum Thema: Bei Modellbau Kuhlmann hatte ich verschiedene GFK Rümpfe gesehen, darunter auch den Rumpf eines 40er Schärenkreuzers. Dieser ist ein Meter lang. Für meine Transportmöglichkeiten ist das die Obergrenze, passt also. Auf meine Anfrage hin teilte man mir mit, das ein Rumpf zur Verfügung steht der einen leichten Heckschaden hat weil er vom Tisch gefallen ist. Den könnte ich für 40 Euro haben. Lange Rede,Kurzer Sinn - ich habe das Ding bestellt. In der Beschreibung steht das man einen Steckkiel mit Bleibombe bauen soll damit gute Segeleigenschaften entstehen. Hat jemand von Euch schon mal so einen Rumpf ausgebaut? Wie kommt man an einen Segelplan? Wie findet man den richtigen Standort für den Mast? Wie bekommt man einen halbwegs fuktionierenden Steckiel hin? Hier mal ein Link zu der Seite: http://www.segelboot-modelle.de/wb/pages...erenkreuzer.php
In der Beschreibung steht das es sich um den Nachbau einer Graf Luckner handelt die mal auf dem Ammersee gesegelt ist. Natürlich werde ich im Internet recherchieren, aber das ganze in die richtigen Dimensionen zu bringen, na ja....... Ich möchte den schönen Rumpf nicht vermurksen.
generell ist ein Steckkiel/Steckschwert kein Problem, aber das kommt natürlich darauf an wie lang der sein soll und welches Kielgewicht er tragen muss.
Ich denke ein Kiel von einer IOM sollte passen, dieser würde komplett bei ca 2,5Kg liegen.
Eventuell kann ich Dir so ein Schwert anbieten, allerdings nur das Schwert (Ohne Gewicht), natürlich kann so ein Steckschwert auch selbst hergestellt werden, oder man nimmt einfach ein stabiles Rotorblatt von einem Heli, in passender Größe.
Erkunde Dich mal welches Gewicht der Kiel haben soll und wie lange das Schwert sein Soll.
Ebenso würde ich dort anfragen, ob Du auch das gefräste Deck erwerben kannst, dann hast Du auch die Mastposition.
Jetzt kommen die Abers....: Eigentlich gehört dazu ein Segelplan. Daraus geht dann die Mastposition und -Fall hervor. Die Position alleine nutzt aber noch nichts, wenn Du nicht auch die Segelflächen und Formen (Liekmaße) kennst.
Ach ja, und beim Steckschwert mit Bombe ist auch nicht unwichtig, wo genau das Ding nun druntergebaut wird.... Ist irgendwas an der falschen Stelle, wird es zwar irgendwie segeln, aber glücklich macht das nicht.
Hallo Männer! Am liebsten wäre mir das Blei ja im Kiel. Die echten Schären haben ja auch keine Bombe unten dran. Irgendwie werde ich mich rantasten. Erstmal muss der Rumpf ankommen und die Fehlerstelle geflickt werden. Ich werde nichts überstürzen und weiter nach Input suchen.
Jetzt kommen die Abers....: Eigentlich gehört dazu ein Segelplan. Daraus geht dann die Mastposition und -Fall hervor. Die Position alleine nutzt aber noch nichts, wenn Du nicht auch die Segelflächen und Formen (Liekmaße) kennst.
Ach ja, und beim Steckschwert mit Bombe ist auch nicht unwichtig, wo genau das Ding nun druntergebaut wird.... Ist irgendwas an der falschen Stelle, wird es zwar irgendwie segeln, aber glücklich macht das nicht.
Alles nicht ganz einfach...
Viel Erfolg
So schaut's aus und dem kann ich nichts mehr hinzufügen.
Ich würde beim Verkäufer auf jeden Fall nach weiteren Infos anfragen, es macht wenig Sinn nach dem Bauchgefühl das Boot zu bauen, die Schwerpunkte sowie die Segelfläche und deren Verteilung müssen passen.
ich habe gerade meine Literatur dazu in Kisten verstaut, sonst würde ich sofort nachschauen, aber aus der Erinnerung: eine 15er Schäre ist in 1:5 ca 1,7 m lang und bereits grenzgängig zu bauen und zu segeln. Würde man die in 1:7 oder 1:8 bauen wollen wird es schon echt kniffelig und müpsste meist geräfft fahren, denn wenn meine 15er in 1:5 bei etwas über 11 kg ankommen wird, dürfte sie in 1:8 nur 2,8 kg wiegen, aber der Stecken an Deck ist mit guten 1,00 m Länge immer noch mit 0,24 m² Tuch betakelt, während sich bei meiner in 1:5 dann 0,6 m² Tuch auf 1,6 m Länge verteilen. Fazit: je kleiner das Boot im Maßstab wird (1:10 anstatt 1:5), desto schwieriger wird es, das als Modell praktisch noch segelfähig auf dem Wasser zu bewegen. Leichtbau, Leichtbau, Leichtbau und nochmals: Leichtbau, denn Du brauchst jedes Grämmchen gaaaanz unten drin, um überhaupt noch ein aufrichtendes Moment zu haben (deswegen die Notlösung mit dem Steckschwert) und das gesamte andere Geraffel im Rumpf, auf Deck und bis ganz nach oben, muß extrem leicht sein - sonst wird das nix und bereits die leichten Böen klatschen den Kahn immer wieder unsteuerbar auf das Nass. Ich weiß die Rumpflänge für eine 40er Schäre jetzt gerade nicht, aber bei einem Modellrumpf, der 1 m lang ist, wird das evtl M 1:12 bis 1:15 (??) sein, ein 40er dürfte eine Verdrängung von 6 to haben, dann darf Dein Modell segelfertig unter 2 kg liegen - da würde ich mal über Solarfolie als Segeltuch nachdenken, um den klobigen Akku einzusparen, das Deck aus 0,3 mm GfK, Mast und Baum aus CFK ......
Wenn ich mir das Bildmaterial von Kuhlmann anschaue, (Kopf kratz), dann weiß ich nicht so recht, warum er bei 1 m Rumpflänge einen Mast von 95 cm angibt (das Boot ist länger als hoch), die Verdrängung hat Kuhlmann leider nicht beziffert - wäre spannend zu wissen. Aber so schlank, wie der dort abgebildete Rumpf unter CWL aussieht, werden das auf jeden Fall deutlich weniger als 2 kg Verdrängung sein, und wenn ich mal die Segelfläche nachrechne und von der Masthöhe 90 cm als Liekmaß nutze, komme ich auf eine Summe von 75 cm für die Unterliek (25 für Fock, 50 für Groß), aber wenn ich das Bild deute, sind 60% der Rumpflänge (man kann die Rumpflänge 5-teln) die Unterlieklänge, also stimmt die dort abgebildete Segelfläche nicht mit dem Maßstab überein, sondern wurde verkleinert - warum wohl ? Ich vermute mal dreist: das Segel wurde verkleinert, der Mast konstruktiv gekürzt, damit das Boot überhaupt noch segelfähig wird.
Vielleicht nicht gerade Mutmachend, sorry.
Ein Schiff ist im Hafen sicher, dafür wurde es aber nicht gemacht.
Erstmal Danke für Eure ehrliche Meinung. Irgendwie geht immer was. Kommt Zeit, kommt Rat. Wenn der Rumpf hier ist mache ich mal Fotos von der Schadstelle und dann brauche ich bestimmt noch mal Tipps zum GFK flicken.
hier hast ein paar Zeichnungen und Berechnungen (die Bilder sind klickbar und dann sollten sie auch lesbar auszudrucken sein - wenn nicht, sag Bescheid dann drucke ich das für Dich aus)
Quelle für die Zeichnung: Brix Bootsbau - praktischer Schiffsbau, antiquarisch, eigenes Archiv
IMG_3902.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Berechnungen.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich habe mal bei der 40er Klassenvereinigung nachgeforscht und ein paar Sachen gefunden, bzw. nicht gefunden:
Je nach Typ wiegen die 40 Schären zwischen 2,8 und 4 t - in der großen Mehrheit jedoch zwischen 3,1 und 3,5 t
Sollte der von Kuhlmann angegebene Maßstab 1:11,8 (war da einer besoffen???) stimmen, dann ergibt das eine Modellverdrängung von knapp über 2 kg. Das ist sportlich für den Modellnachbau und das mit dem Zusatzkiel verweise ich mal in das Land der Fabeln.
Allerdings passen die Parameter von 1 m Länge beim Modell - und damit 11,8 m im Original - nicht zu den 40ern die ich finden konnte - die sind alle erheblich länger. Die kleinsten 12,4 - es gibt aber auch Exemplare von 13,8 m Länge ü. a.
Interpoliert man bei der Zeichnung Rumpflänge zu Mastlänge dann kommt dabei ein Faktor von 1,026 heraus. Daher die in der Tabelle angegebene Masthöhe von 110 cm. Da würde ich dann meinen Vorrednern durchaus recht geben wollen, dass das eine Maßnahme ist, das Teil überhaupt segelbar zu bekommen.
Das Modell kann sicherlich noch ein bischen (aber nicht viel) Zusatzgewicht vertragen (100g vielleicht) - aber spekulieren wir doch mal:
Wenn der GFK-Rumpf gut gemacht ist, dann sollte er nicht mehr als 8 - 10 % der Gesamtverdrängung wiegen - also ca. 170 - 210 g
Ich würde als Ballastanteil 60 - 65 % anstreben: 1.280 g bis 1.385 g(aber selbst damit bleibt es ein Leichtwindsegler)
Mast und Segel dürften mit ca. 300 g zu Buche schlagen, dann hast Du (2130-210-1380-300) noch etwa 240 g für Deck und Einbauten. Geht alles irgendwie - siehe meinen Bau der Emspünte im Maßstab 1:100 und das passende Video dazu. Da wiegen die Einbauten etwa 30 g - Du wirst aber ein kräftigeres Segelverstellservo brauchen. Beim Ruderservo könntest Du schon eine Nummer kleiner verwenden - aber ich finde die 5 g weniger bringen es am Ende auch nicht unbedingt.
Man muss halt gnadenlos Gewicht einsparen, ohne die Festigkeit zu vernachlässigen.
die 9 m beziehen sich auf die CWL (Construction Water Line) also die Länge in der Wasserlinie bei Konstruktionsverdrängung.
Das Schiff selbst ist dann deutlich länger (Überhänge vorn/achtern)
Im Register der 40er SK kommt dieses Vorbild Deinem (vermutlichen) G 10, bzw. R 10 am nächsten.
Wenn der Rumpf bei Dir ist, dann sei doch so nett und leg' den mal auf die Küchenwaage. Oder mal die Wasserlinie einzeichnen und in der Badewanne testen, wieviel Zuladung reingeht.
.... und 3,2 to sind sehr wenig bei 40 m² Segelfläche als Langkieler, verglichen mit 1,4 to bei 15 m² Segel
übrigens gibt es bei Modelmast einen Rumpf zur Colin Archer in 1:15 (93 cm lang), ein extrem Wettertaugliches Boot und gutmütiges Modell. Sicherlich etwas herausfordernder als die einfache Yawl-Takrelung einer Schäre aber ein tolles Boot ...... Auch hier im Forum gibt es einen Eigner, der dazu etwas sagen könnte
Ein Schiff ist im Hafen sicher, dafür wurde es aber nicht gemacht.
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16.11.2021 10:32
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