Um "schnell" ging es dabei auch nicht - da sagt die Länge der Wasserlinie ja schon viel. Es wird spannend bei der Handigkeit, wie hoch kann man an den Wind (Stichwort Plank on Edge) und lässt sich der Kahn auf "neutral" trimmen. Fragen über Fragen - aber mit Schangs gibt es dieses Jahr noch Antworten...
Neutral..... das ist tatsächlich die Frage. Die vom Kollegen gebaute Molly segelt ja, ich kann aber seine aussagen schlecht einschätzen, ob die mit meinen Vorstellungen übereinstimmen, oder ob er etwas anderes meint, er ist eigentlich kein segler.... Hier mal ein paar Bilder vom Schwesterschiff: DSC05367.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Als ich nun das neue Buch durchgeblättert habe, waren in etlichen Plänen sowohl Segel- als auch Lateraldruckpunkt eingezeichnet. Und-man vermutet es: tiefer Vorfuss und weit nach achtern gezogenes Großsegel kann nur bedeuten, dass die Punkte nahezu übereianderliegen. und somit dürften die Karren luven wie verrückt. Neutral, wie beim Kampfstern, sieht aber anders aus, da sind die Druckpunkte weit voneinander entfernt.
Ich werde also ein deutlich kleineres Groß zeichnen, um auch die Baumnock höher zu kriegen, die schleift nämlich schön durchs Wasser bei Lage.
...hiesse ja im Idealfall nicht am Knüppel rühren müssen wenn der Dampfer sich auf die Backe legt in einer Böe. Wie es beim Seestern der Fall ist, aber auch hier erst nach gewissen Modifikationen. Warum? Segeldruckpunkt muss einen gewissen Prozentsatz der wasserlinienlänge VOR dem Lateraldruckpunkt liegen, damit ein relativ neutrales Segelverhalten möglich wird. Als Beispiel: Tillers Seeadler legt dafür 10% fest. Das Schiff läuft geradeaus, luvt aber in starken Böen an. Nicht so wild, aber im Prinzip kommt ein schiff nicht aus dem Sysrem sich gegeneinander verschiebender Druckpunkte heraus. Peters Kampfstern hat sich da eines Kunstgriffs bedient: er hat, wenn man sich sein und mein Rigg ansieht, im Prinzip ein erstes Reff gesteckt, und damit einiges an Krängung vermieden. Zusätzlich haben die Forumssterne einen deutlich vergrösserten Tiefgang, was einmal weniger Lage bringt, und zum zweiten die schwerpunkte da lässt, wohin sie gehören. Zusätzlich hat er einen Segelmacher, der Krängung nicht gebrauchen kann (Strandsegler), sondern nur Vortrieb, somit scheint er die Segel etwas anders zu konzipieren. Soviel im Grobe3n zur Theorie.
Ich habe nun wegen der Neutralitätsfrage mal Lateral und Segeldruckpunkte in Mollys Zeichnung eingetragen. Grundlage ist die bekannte Momentrechnung der Teilflächen, wobei ich das Groß der einfachheit halber in zwei Dreiecke geteilt habe. Den Lateraldruckpunkt (LDP) habe ich aus Delftship übertragen.
Von den einzelnen DP´s habe ich senkrechte Linien nach oben gezogen, der abstand voneinander beträgt im Modell 3cm, was ca. 3,5% der CWL bedeutet.
Sieht man sich einmal bei Brix um, gibt es einen Schärenkreuzer mit diesem Prozentwert, alle anderen Beispielschiffe ligen bis hoch zu 15% abstand, die Regel ist so bei ca. 6-8%.
Somit ist Molly dann mit dem starken Vorfuss und dem extram nach achtern ausgedehnten Groß meiner ansich nach bei stärkerem Wind deutlich luvgierig.
Für mich selbst habe ich mit SailCut Segel gezeichnet, die den roten Linien angepasst sind, d.h. der SDP rutscht nach vorn und stellt den nötigen Abstand der SP´s wieder her.
Ich hoffe jedenfalss, dass die Theorie durch die Praxis bestätigt wird....
Bei allen Berechnungen von Druckpunkten wird von planen Flächen ausgegangen, dies wird aber in der Realität nicht erreicht. Deine Überlegungen sind faktisch natürlich richtig, es gilt aber zu beachten, dass Gaffelsegel konstruktionsbedingt sehr stark twisten. Dadurch werden die tatsächlichen Druckverhältnisse stark beeinflusst. Nur so als Gedanke....
Ahoi
Gerhard --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Segeln ist einfach nur den Kopf abzuschalten indem man ihn benutzt.
Zum Bau eines Luks gibt es nicht viel zu sagen. Da bei Molly sicher einiges windschief ist, wird der Rahmen direkt auf dem Ausschnitt gesägt und verklebt, dann wird der Dummy für die Segelwinde eingebaut.
#37 | Das Deck08.10.2018 06:53 (zuletzt bearbeitet: 08.10.2018 06:55)
Gelöschtes Mitglied
Um die Leibungen habe ich mir etliche Gedanken gemacht, Leisten zu bingen kam nicht in Frage, das ging nicht. Also kam ich zu dem Schluss, diese einfach aus dem Vollen zu sägen. Das geht am einfachsten und macht keinen Stress.
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Es wurde versucht, die Leisten so symmetrisch wie möglich zu verlegen. Da ich nur noch Restekiste hatte, kaufte ich im Baumarkt ein Balsabrett nach, natürlich in einer anderen Farbe. Deshalb beschloss ich, die Planken max. 20cm lang zu schneiden und abwechselnd zu verlegen.
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Die Messingnägel haben keine Funktion, sie sind nur gesteckt. Die kurzen Planken lassen sich sehr leicht an die Rundungen und Verjüngungen anpassen, man läuft aber gefahr, aus dem Lot zu laufen. angezeichnet habe ich natürlich nichts....
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Das Deck belibt genauso, wie verlegt, und soll einen "Plankencharakter" behalten, d.h. die Übergänge sind fühlbar. Zu glatt darf ein Bootchen von 1890 nicht werden. Als nächstes kann laminiert werden. Um eine unlaminierte Kante am Rumpf/Decksübergang zu vermeiden, wurde die schon lackierte Leibung schräg angeschliffen.
Nun Muss das Ruder gebaut werde, ebenso eine Formsache, jeder kennt und kann das hier.
Trotzdem der Vollständigkeit halber ein paar Bilder.
Nach Schablone wird die Kontur ausgesägt....
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Eine Rille für die Ruderwelle wird eigefräst und mit angedicktem Polyester aufgefüllt. Die Warterei auf Epoxy nervt etwas, me3in Gesicht reagiert sehr empfindlich auf den Härter...
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In meinem jugendlichen Leichtsinn stellte ich mir vor, ein Lager IN die Ruderhacke einzubauen, und bereitete diese auch so vor.
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Leider liess sich die Welle nicht in den Koker schieben, weil sie durch die Hacke nicht fluchten wollte, also klemmte sie. Abtrennen der Hacke war die Konsequenz. Die Hacke wird bei Gelegenheit in Messing gebaut.
Das Balsadeck muss natürlich laminiert werden. Da das Polyester aus dem Baumarkt nicht klar sondern eine bräunlich soose war, musste ich das "Gute" Epoxy von West kaufen. Das 160er Köüer gewebe wird am Luk eingeschnitten und möglichst glatt aufgelegt.
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Da ich beim Deck keine Probleme beim laminieren sah, nahm ich das "schnelle" Harz mit einer Topfzeit von 15min. Das sollte reichen. Es reichte nicht ganz, weil ich das Harz nicht in einem Rutsch aufgebracht habe, sondern mit dem Pinsel aufgetupft.... Da vergeht die Zeit schneller als einem lieb ist, und so hätte die sache etwas besser aussehen können. Die angeschliffene Kante am Leibholz hat sich teilweise bewährt, da das Harz aber schon gelierte, war ein vollständiges trängken nicht mehr möglich, wird halt nachgebessert.
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Das Süll ist sehr rund und ich hatte nur die Idee, diese Rundungen mit schmalen vertikalen Streifen zu bauen und dann zu verschleifen.
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Von nun an geht es etwas langsamer, weil das nun der aktuelle Stand ist und erstmal wieder weitergebaut werden muss.
Das blöde sind die Messingnägel, die unter dem Laminat auftragen. Das sieht nicht gut aus. Also gab es nun 3 schläge Epoxy obendrauf, damit das glatt wird.
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Nun muss es erstmal eine Zeit richtig durchhärten, damit geschliffen werden kann.
Leider habe ich mir den schönen Lackauftrag versaut. Das Epoxy vom Deck ist an einer stelle auf den Rumpf gelaufen. Somit muss ich den Klarlack wieder anschleifen und nocheinmal lackieren. Zusätzlich klebt das Harz noch deutlich, obwohl der Harzrest im Becher einwandfrei klebfrei ausgehärtet ist. Ich lass es jetzt erstmal eine Weile liegen, bevor ich weiter bastel.
So auf die schnelle fiel mir ein, wie ich einen Sitz basteln könnte. Da ich nicht der genaueste bin, machte ich auch keine schablonen, sondern werkelte fröhlich drauflos.
BNatürlich ist das schief, aber 1m von Ufer??? Sieht kein Mensch...
Modell-Skipper-Chat
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07.10.2018 09:34
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