man sollte hier nicht Äpfel mit Birnen verwechseln, jedes Harzsystem ist für einen bestimmten Einsatzzweck konstruiert worden und Harz ist nicht gleich Harz.
-G4 ist ein Polyurethan-Harz um Holz dauerhaft gegen Feuchtigkeit zu versiegeln. -G8 ist ein Polyurethan-Überzugsharz/Lack um Holz dauerhaft hochglänzend zu lackieren, es hat dabei auch einen eingebauten UV-Blocker um den Untergrund gegen UV Einstrahlung zu schützen. Beide Systeme sind nicht als Laminierharze gedacht und funktionieren nur bedingt als Laminierharz
Das selbe gilt für Eposeal 300, es verbindet G4 und G8 in einem Harz und basiert auf einem verdünnten 2K-Epoxydharz im Mischungsverhältniss von 1:1, auch dieses Harzsystem ist mit einem UV-Blocker ausgerüstet.
Epoxyd-Laminierharze gibt es in unzähligen Ausführungen, dabei ist das Grundharz eigentlich immer das selbe und es werden je nach Anwendung ab Werk, verschiedene Additive beigefügt um die Eigenschaften der Anwendung anzupassen, auch was die verschiedenen Härter betrifft gibt es große Unterschiede. Der Härter ist die entscheidende Komponente, wie schnell ein Harz aushärtet, welche Festigkeit erreicht wird, welche Viskosität es haben soll, ob es getempert werden muss oder nicht usw.
Das selbe gilt bei den verschiedenen Polyester-Laminierharze, da hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan und die Zeiten als einem das Zeug um die Ohren geflogen ist sind vorbei, desweiteren gibt es heute Polyesterharze mit einer von Topfzeit von 45Min und mehr.
Ob man nun mit Epoxydharz oder mit Polyester laminiert ist eine Frage das Untergrundes und des späteren Einsatzgebietes, grundsätzlich haben Epoxydharze eine höhere Festigkeit, dafür sind aber Polyesterharze beständiger gegen Säuren, Laugen, Salzwasser und besitzen einen besseren Schutz gegen Osmose.
Beim überlaminieren von Kunstoff wie z.B. ABS oder Polystyrol, sollte auf jeden Fall ein Polyesterharz den Vorzug finden, da Epoxydharze sich nicht optimal mit dem Kunstoff verbinden, dies liegt am Lösemittel von Polyesterharzen, dieser löst den Kunstoff minimal an und verbindet sich daher mit dem Kunststoff.
Der Nachteil von Polyester liegt in unserem Fall an der starken Geruchsbelästigung, wobei es auch hier mittlerweile Harze gibt die nicht mehr Wochenlang ausgasen.
Unterm Strich gibt es für jeden Einsatzzweck das richtige Harz mit der richtigen Viskosität und es macht eigentlich wenig Sinn, das Harz versuchen zu verdünnen, dies ist natürlich nur meine persönliche Meinung.
Ralf was Du sagst ist grundsätzlich richtig. Es ist nur zu ergänzen, dass G4 als Grundierung und Versiegelung für den Baubereich entwickelt wurde und dort für Mauerversiegelungen und Holzversiegelungen im Außenbereich Anwendung findet. Der Bootsbereich war eher ein Abfallprudukt wenn auch für unsere Zwecke ein sehr gutes.
Eine (letzte?) Frage....wenn ich z.B bei meiner CrackerBox....wo ich nur die Unterseite der Rumpfes laminieren werde, diese komplett mit G4 versiegle, kann ich auf dieser Versiegelung dann mittels anderem Harz laminieren....?
Das G4 dient als Grundierung (bzw. Haftvermittler) für Polyester. Da dieses nur eine weniger gute Verbindung miot dem Untergrund eingehen kann wegen der Schrumpfung, trägt man G4 in mehreren Schichten auf, solange, bis eine dünne Schicht oberflächlich über bleibt, lässt diese angelieren (Anleitung beachten) und laminiert mit Polyester weiter. Übrigens: keine angst vor Polyester: es gibt nicht stinkendes Harz und auch welches mit längerer Topfzeit. Nicht nur für Yachten völlig ausreichend (die wenigsten werden in epoxy gebaut) sondern für unsere Zwecke mehr als geeignet.
Da wir ja hier gerade einen kleinen Laminierkurs machen, ist mir eine Frage zum Epoxi aufgekommen.
Auf der einen Seite wurde gesagt, dass Balsa Epoxi einsaugt wie ein frischgezapftes Bier. Deshalb soll vor dem Laminieren das Holz mit Epoxi eingestrichen werden, weil sonst das Laminat daneben gehen kann. So weit so gut, leuchtet mir ein.
Dann wird aber wieder gesagt, dass Epoxi verdünnt werden soll, damit es besser einzieht. Das leuchtet mir nun nicht mehr ein. Wenn Balsa das Epoxi zieht wie ein Schwamm, warum sollte man dann noch verdünnen?
Anders gefragt - wenn Balsa so gut saugt, reicht es dann aus, mit normalem 90min Epoxi vor zu streichen und die Verdünnung wäre die hochprofessionelle Methode, oder muss in jedem Fall das Epoxi verdünnt werden?
Mit Polyester habe ich keinen Vertrag, möchte also bei Epoxi bleiben.
Bei meinem letzten Balsa.Bau ( Schneider Favorit) habe ich festgestellt, dass Balsa zwar saugt, aber nicht mehr, als sagen wir "vertretbar". Trotz verdünnen mit Aceton ( nicht jedes E lässt sich mit A verdünnen)Blieb das völlige durchtränken aus. Plankenstärke max 2mm. Das Lösungsmittel verdunstet auch extrem schnell und somit kann das Harz auch nur ungleichmässig einziehen. Einseitiges Beschichten reicht m.E. nicht aus.
durch die vielen Aussagen ist es eventuell etwas verwirrend geworden.
Es wurden hier zwei Themen behandelt die eigentlich getrennt voneinender zu sehen sind.
Es ging zum einen um die Versiegelung von Holz, dafür wird ein dünnes Harz benötigt und es ging um das anschließende Laminat, bei dem das Harz nicht verdünnt werden muss.
Bei einem Laminat auf Holz, sollte dieses vorher versiegelt werden, wenn das Holz vor dem Laminat nicht versiegelt/vorgeträngt wird, kann es passieren, dass das Holz zuviel Harz wegsaugt und das Gewebe teilweise nicht mehr duchgeträngt ist, dies ist vor allem bei Balsaholz der Fall, wenn diese Versiegelung dann angeliert ist, kann mit dem eigentlichen Laminataufbau mit unverdünntem Laminierharz begonnen werden.
Bei diesen beiden Arbeitsgängen ist darauf zu achten, dass sich die Versiegelung und das Laminat auch verbinden.
Wenn Du beim Epoxydharz bleiben möchtest, empfehle ich Dir statt einer Versiegelung mit G4, lieber eine Versiegelung mit Eposeal 300 oder einem dünnflüssiges Laminierharz, dieses dann etwas angelieren lassen und dann kann mit den eigentlichen Laminataufbau begonnen werden.
Eine andere Methode, die auch recht gut funktioniert, ist es mit "normalem" Laminierharz das Holz gut einstreichen und dann das ganze mit einem Fön/Heißluftfön erwärmen, dabei wird das Harz flüssig wie Wasser und es wird auch der Härteprozeß eingeleitet, dabei sollte man aber sehr vorsichtig vorgehen, das Harz darf nicht so weit erhitzt werden, dass es zu kochen beginnt (Bläschenbildung), nach dem der Rumpf wieder abgekühlt ist, kann mit dem Laminataufbau begonnen werden, am besten mit dem selben Harz mit dem auch das Holz vorgestrichen/Versiegelt worden ist.
bin kein Laminierexperte.....aber mit Eposeal habe ich schon ejnige male gearbeitet.
Ist in der Tat fast so dünn wie Wasser und eignet sich prima auch für innen zu versiegeln, toll ist dass man hier auch mit allen möglichen Klebern wie Sekunden-/2K Klebern und natürlich auch Harz weiter arbeiten kann
und wenn du sowieso bei Epoxi bleiben möchtest, dann würde ich mir zusätzlich so ein Gebinde Eposeal holen, bist du auf der sichern Seite musst nix verdünnen und verarbeitet bekommst du das auch locker...so wie es in deiner Werkstatt brummt.....
Vieleicht habe ich ja nicht aufgepasst , aber eine Einkaufsadresse für Eposeal hab ich noch nicht gefunden . Ausser bei Kuhlmann . Aber den Preis eines Gebrauchtwagens ( 40 € / Liter ) will ich nicht dafür ausgeben .
Gruß Rolf ---------------------------------------------------- Es ist nie zu Spät für eine fröhliche Kindheit.
Modell-Skipper-Chat
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RC-Modell-Skipper
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11.03.2016 13:10
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