Als ich 2021 auf die Messe nach Friedrichshafen fuhr, wusste ich bereits, daß dort ein neuer Baukasten der Miniwerft auf mich wartet. Die SAY 29 wird im Original bei Amtszell gebaut. Das ist ein kleiner Ort in der Nähe von Wangen und gehört sowohl zum Allgäu, als auch zum Bodensee. Mittendrin gewissermaßen.

Dieses Sportboot hat sehr futuristische Linien, ist in Carbonbauweise erstellt und wird von einem Duoprop-Z-Drive angetrieben. Zweites, auffälliges Merkmal sind die krass-Neonfarbenen Exemplare, die bestimmt auf jedem Gewässer auffallen.

Eine rein-elektrisch angetriebene Version wurde schon in der Schweiz von der Fa. Portier-Yachts erarbeitet und fetzt da gelegentlich auf dem Zürichsee rum.

Technische Daten: Länge 8,85m - Breite 2,78m - Tiefgang 0,46 (mit Z-Antrieb 0,81m)
Motorisierung maximal 500 PS (370 kW), die somit 100 km/h, bzw. 55 kn erbringen. Die Batterie hat 120 kWh.

Bis zu 5 Personen können mitgenommen werden. Der Einstiegspreisen liegt bei 349.000 € netto (wobei die Preisangabe schon etwas älter ist).
Mit V-Motor darf 1 Person mehr mit.

So sieht das neue Boot aus.

Nachdem zuerst mal noch nicht alle Zubehörteile lieferbar waren, lag der Baukasten bis 2023 in meinem Workshop. Dennoch war ich fleißig am Planen, wie meine Say 29 denn nun werden sollte.
Als Mitglied der IG-Yachtmodellbau muss ich sie natürlich etwas originalgetreuer bauen. Hierfür kommen nun noch einige Beschlagteile vom Gernot zu mir. Außerdem werde ich, wie beim Original, einen Duoprop-Z-Drive einbauen.
Es gibt da ein Muster vom Uwe Bauer, welches ich ja schon in meiner R35 angetestet hatte. Das paßt zwar nicht so ganz vom Maßstab (Say 29 = 1:10, Antrieb ca. 1:8), aber man kann ihn trotzdem einsetzen.

Zwischenzeitlich habe ich dann mit dem Miniwerft-Puzzle angefangen :-)
Warum Puzzle?
Im Baukasten sind alle benötigten Holzteile entweder schon ganz ausgefräst oder im Rahmen gesichert. Die Bauanleitung hat nun aber absolut keine Teile-Nummern aufgedruckt und die Holzteile leider auch nicht. Letzteres ist zu verstehen: wer will schon die blöden Nummern vom Holz wegschleifen. Aber auf der Gesamtteilzeichnung hätte es bestimmt geholfen.

Die Einzelteile lassen sich akurat aus ihrem Rahmen lösen und müssen nicht aufwändig nachgeschliffen werden.

Bei vielen Bauteilen ergibt sich nach intensiver Teilesichtung die gewünschte Reihenfolge zum Zusammensetzen. Geklebt wird nach Empfehlung mit PASCOfix, einem guten Industrie-Sekundenkleber. Mal schauen, wie lange das hält.
Es wird nämlich explizit darauf hingewiesen, keinen Holzleim zu benutzen. (Warum auch immer).

Bis das Grundgerüst zusammengepaßt werden konnte, hat es gerade mal einen Nachmittag gebraucht.
Obwohl die Holzteile akkurat gefräst sind, passen sie manchmal erst nach einem leichten Überschleifen. Aber dann. Jedenfalls konnte auch schon der Bauer Z-Drive mal fixiert werden, damit man seine Position prüfen kann.

Jetzt spinnt der Mac. Wo sind die Fotos???

Das dauert noch ewig, bis die Kiste und ich klarkommen.

Willkommen im Basteltheater Claudia :-)

Heute kam die Cockpit-Vorderwand dran. Diese besteht aus diversen 3D-Druckteilen hervorragender Qualität mit echter Schiebetür. Das Material ist allerdings etwas bruchempfindlich. Beim Aufstecken auf den Basisboden hatte ein Holzsteg wohl 1/10tel zuviel Materialstärke und schwups hatte ich 3 Teile in der Hand :-(
Vorsichtig anschleifen und ein paar Tropfen Pascofix brachten aber fast alles wieder in Reih und Glied. Jetzt ist noch ein 0,5mm Haarriss vorhanden. Die verklebten Flächen müssen aber sowieso mit Spritzspachtel bearbeitet werden, um wie eine Fläche zu werden.

Dann hatte ich im Schweizer www. ein Foto mit möglicher Akkuposition gefunden. Da wird es wegen der Kabel aber etwas eng. Mal schauen, was Herr Kreutzer dazu meint. Ich habe leider keinerlei Hinweise in der Anleitung gefunden, noch was da überhaupt verbaut werden könnte :-(

Nur der einleitende Hinweis im Shop, daß dieser Baukasten absolut nicht Anfängertauglich sei und man viel Spielraum für die eigenen grauen Zellen hätte.

Moin Rolf,

da hast Du Recht. Das Gerippe ist schon filigran, hat aber durch seine Bauweise eine gute Stabilität.
Das Gewicht gibt Gernot mit 2,5kg an und der Antrieb muß separat erworben werden.

Derzeit habe ich nur beim Untergerüst 532 Gramm. Dazu kommen mit dem geplanten Antrieb weitere 330 Gramm plus Akku plus RC-Einbauten, sowie Epoxy-Beschichtung und Farbe.
Könnte sehr eng werden.
Der vorgeschlagene TFL-Zetti wiegt mit Motor 360 Gramm. Macht also kaum mehr aus.

Gernot hat ein schönes Fahrvideo der SAY 29 gefunden >>> [Video]http://www.https://m.facebook.com/watch/?extid=reel...C9BaK5nu_s&_rdr[/Video]

Und so soll das Modell auch mal laufen.

Weil derzeit im Allgäu eher Winterwetter vorherrscht, ist verstärkt Bastelzeit.

Also ging es mit der Decks- und Trennwandgestaltung weiter. Dank dem Pascofix Füllpulver klappten die Sperrholzverbindungen etwas besser, zumal die Seitenwände im Cockpitbereich gleich schräg unter Spannung stehen. Daher sind die Bauteile auch nur halb so dick.
Wo ich jetzt schier am Verzweifeln bin, ist die Gestaltung der Eingangswände zur Schlupfkabine. Prinzipiell weiß ich, wie es werden soll. Aber passen tut es nicht wirklich :-(
Dabei habe ich zuerst die oberen Seitenwände angeklebt, um die akkurate Position der 3D-Kabinenquerwand zu gewährleisten. Trotzdem ist es nicht so einfach die schrägstehenden Wände zu positionieren. Erschwerend kommt noch dazu, daß an der Hinter/Innenseite der Wand auch noch eine bewegliche Schiebetür rein muss. Und auch die muß vorher lackiert werden (oder auch nicht?). Durch die Schiebetür kommt man an den Fahrakku.

Die kurze Fahrsequenz mit der SAY29 gibt es leider nur über Facebook zum Anschauen. Habe jetzt einige Zeit gesucht. Aber im freien Internet und bei YouTube kommt man da nicht dran :-(

Zum Wochenende hin geht es mit dem Modell weiter. Leider kann mir Gernot mit den Einbauten nicht weiterhelfen, weil wohl keine Detailfotos existieren. Also muss ich experimentieren (nicht ganz so gut). Im www findet man leider überhaupt nichts zum Thema. Auch keine gebauten Modelle.
Dafür habe ich noch tolle Detailfotos der Originale gefunden.

Heute war der Paketbote lieb und hat weitere 3D-Beschlagteile von Miniwerft gebracht.

Alleine das Lenkrad ist schon die hohe 3D-Kunst: Nicht an einem Stück, nein, jedes Detail einzeln gedruckt. Das Verschleifen des Gesamtgebildes wird lustig.
Und die Halbbögen? Muss ich noch nachfragen. In der "Bauzeichnung" habe ich die nicht gefunden. Könnten eventuell untere Stützen für die Frontscheibe werden.

Hallo Ernst,

wenn ich die Vorbildfotos anschaue macht die Trennung der Lenkrad-Druckteile Sin, die Nabe und Speichen sind Edelstahl, die 3 Viertelkriese und 3 Minikreisauschnitte zwischen den Speichen sind schwarzes Leder, das muß dann auch nicht verschliffen, sondern zweifarbig lackiert werden

Gruß Wolfram

Da muß ich dir Recht geben Wolfram, aus dieser Sichtweise ergibt es Sinn :-)

Heute war der Übergang vom Cockpit zur Schlupfkabine dran. Das wäre auch fast das Ende dieses Holzspreißelkastens geworden.
So eine blöde Konstruktion. Keine Anleitung, keine Teile nummeriert, keine Tips zur Umsetzung und nix paßt wie es soll :-(

Also diese schmalen Kanten, die durch einen senkrechten Strich markiert sind soll man wohl anschrägen. Durch Betrachtung mit einer Lupe konnte ich da was erahnen.
Was fast garnicht passt sind die Übergänge zur 3D-gedruckten Kabinenwand. Das Problem bildet sich dadurch, daß die nach vorn zeigende Cockpitrückwand zusätzlich die bewegliche Schiebetür, sowie zwei Schienen zur Führung Selbiger hat. Die untere Schiene habe ich sofort verklebt, weil man da mit angeklebten Außenwänden fast garnicht mehr drankommt.

Alle Teile müssen mit Farbe lackiert werden und können erst dann eingesetzt werden. Die Wand natürlich auch. Wobei die ja schon eingeklebt ist.
So funktioniert das nicht wirklich!

Wenn dann später das Deck drauf ist, kommt man nicht unbedingt an die Wandrückseite. Einfach zu eng.

Und, dann treten noch andere Probleme auf, die aber erst später ins Gewicht fallen. Aber dazu später.