nein, es ist kein Zufall, dass der Fred einen ähnlichen Namen hat wie ein anderer. Es hat sich so ergeben, dass zwei Lausejungen (sagt man das heute überhaupt noch?) in einer subversiven Keimzelle die Köpfe zusammengesteckt haben und zu dem Schluss kamen - was der kann, können wir schon lange mal ausprobieren. und so haben CMD und CvD sich drangegeben und in Eigenregie einen Motor für den Seeadler konstruiert.
Nun, wie geht man mit einem etwa 80 Jahre alten Modell um? Entweder man baut Scale und auf "früher" getrimmt, aber dafür gibt es hier Spezialisten, die nicht zu toppen sind, oder man geht einen ganz anderen Weg und überlegt, ob man aus dem alten Schinken nicht eine moderne Rennfluppe basteln kann (schließlich stehen einem die nördlichen Edelsteine ja immer im Nacken).
Also hat Meister Klecksel sich an sein Zeichenbrett gesetzt und gemalen und als ich das Ergebnis gesehen habe, stand eins für mich fest: L'Hurluburlu wird auf modern getrimmt.
Und hier ist das erste Ergebnis unserer Ergüsse zu sehen, die Genua. Gezeichnet im Radialschnitt, was bei mir sofort dazu geführt hat, dass meine firmeneigene Designerin das Farbkonzept (weil zweifarbig muss das) übertragen bekommen hat. Also Hei... - ohne schuldhaftes Zögern!
Das Schöne ist, von der Zeichnung über den Spantensatz bis zu den Segeln - nu bauen wir unsere Dampfer komplett selbst. Den geneigten Betrachter bitte ich zu berücksichtigen, dass die Genua aus 240g Zeichenkarton entstanden ist und die Teile bis jetzt lose auf dem Tisch liegen:
schaut gut aus, auch wenn dieser Entwurf fast schon ein Code-0 ist, allerdings würde ich das Segel farblich etwas anders Gestalten und ein gleichmäßigeres Muster einbringen, aber dies ist ja bekanntlich Geschmacksache.
Hier ein paar Beispiele, allerdings handelt es sich dabei um Genaker und Spinaker, normalerweise sind Genua's mit wenigen Ausnahmen nur einfarbig: Genaker Farschema
Aber um ehrlich zu sein fürchte ich, dass so ein mehrfarbiges Segel nicht wirklich zu einem Klassiker wie dem Seeadler passt, bin sehr gespannt.
Ralf du kennst das doch, der erste Entwurf entsteht immer mit dem Material, das gerade da ist. Die Alternative zu dem beige wäre rot gewesen und das war einen Ticken zu heftig. Zunächst geht es erst mal darum, ein Segel Passend zu bekommen. Und auf die Farben habe ich dann keinen Einfluss mehr
Nachtrag
Bei deinem Link sind ja ein paar wirklich hammerscharfe Designs dabei. Das Problem beim Modellsegel wird dann aber sein, dass sich Tuch und Klebeband von der Fläche her die Waage halten, dann könnte man auch 1'5 mm FSH als Genua einsetzen. Mal sehen was draus wird.
wenn die Genua schon mehrfarbig sein muss, sind die Farben die Ihr euch ausgesucht habt völlig in Ordnung, ich denke grelle Farben passen nicht wirklich zum Boot.
Ich wollte mit meinem Posting nur zum Ausdruck bringen, dass die Farben in dem Entwurf wild durcheinander gewürfelt sind und es in meinen Augen besser und originalgetreuer aussehen würde, wenn in der Mitte der "dreistrahlige Stern" in einer Farbe und die Umrandung in einer anderen Farbe wäre.
Auch gilt es zu bedenken, dass man das selbe Material in beiden Farben finden muss, in einem Segel unterschiedliche Materialien zu verwenden, könnte eventuell zu Problemen führen.
In meinen Augen würde eine einfarbige Genua besser aussehen, die Nahten/Überlappungen sind im Gegenlicht sehr gut zu erkennen, am besten schaut es natürlich aus, wenn die Segel genäht sind mit einer Überlappung von ca 1-2mm, dies ist natürlich mit einigem Aufwand verbunden.
PS: Erkläre mir bitte diesen Satz von Dir:
Das Problem beim Modellsegel wird dann aber sein, dass sich Tuch und Klebeband von der Fläche her die Waage halten, dann könnte man auch 1'5 mm FSH als Genua einsetzen.
Moin Ralf, grelle Farben werden es (hoffentlich) auch nicht sein. Die Idee mit dem Stern in der Mitte find ich gut. Muss ich mal ausprobieren. Die Idee war hier (außer in der Spitze, da geht das nicht mehr, beim Wechsel von vier auf drei Bahnen gibt es Überschneidungen) die Farben jeweils im Wechsel nebeneinander zu setzen. Mal sehen was Axel meint, was jetzt schon feststeht ist, dass zwei völlig unterschiedliche Adler entstehen werden. Das steht Naturholz gegen Lack, Carbonmast gegen Ramoser Alu und ein breit geplanktes gegen ein sehr schmal geplanktes Deck. Ich denke dass die zwei Adler ein sehr nettes, aber extrem unterschiedliches Gespann werden.
Nun, der Radialschnitt ist natürlich optisch eine ziemliche Hausnummer, wenn dann das Profil noch hinhaut, wäre das natürlich toll.
Ich für meinen Teil habe wieder den üblichen Materialmix, es wird verbaut, was ich gerade da habe, eben den konischen Carbonmast (Alu ist abgrundtief häßlich, wie ich finde, und weil er sich nicht verjüngt, wirkt er wie ein Klumpatsch). Dafür geht es bei den segeln wieder traditionell zu: Die Genua/Fock wird im Laschenschnitt entstehen, das Groß im Horizontalschnitt, so, wie Latsch das auch bei meinem "Elseken" gebaut hat.
Zitat von grafwiloff im Beitrag #7 So isses ( wie bei der A Klasse) Schönen Sonntag
Zitat von AxelF im Beitrag #6Nun, der Radialschnitt ist natürlich optisch eine ziemliche Hausnummer, wenn dann das Profil noch hinhaut, wäre das natürlich toll.
Ich für meinen Teil habe wieder den üblichen Materialmix, es wird verbaut, was ich gerade da habe, eben den konischen Carbonmast (Alu ist abgrundtief häßlich, wie ich finde, und weil er sich nicht verjüngt, wirkt er wie ein Klumpatsch). Dafür geht es bei den segeln wieder traditionell zu: Die Genua/Fock wird im Laschenschnitt entstehen, das Groß im Horizontalschnitt, so, wie Latsch das auch bei meinem "Elseken" gebaut hat.
Hallo Ihr Beiden,
ich muss euch leider etwas wiedersprechen.
@ Axel
Auf dem Foto der "Elseken" handelt es sich beim Großsegel nicht um einen Horizontalschnitt sondern um einen Twist-Root Schnitt (die Bahnen verlaufen 90° zum Achterliek).
@ Mathias
Bei deiner A-Klasse ist die Genua im Radialschnitt hergestellt, man muss beim Radialschnitt zwischen einem normalen Radialschnitt (Siehe A-Klasse) und einem Triradialschnitt (Siehe Entwurf von Lothar) unterscheiden.
Beim normalen Radialschnitt (A-Klasse) fangen die Radialkeile am Schothorn an und enden am Vorliek und einer Horizontalbahn, dann gibt es noch Radialkeile die am Segelkopf beginnen und bis zur dieser Horizontalbahn reichen, leider bietet Sailcut den "normalen Radialschnitt" nicht an, oder ich habe es noch nicht rausgefunden wie es funktioniert.
Beim Triradialschnitt beginnen die Radialkeile an allen drei Ecken des Segels und enden an den Horizontalbahnen, dadurch entsteht in der Mitte ein "dreistrahliger-Stern", dieser Schnitt wird meist bei Spinaker und Genaker verwendet, für eine Genua ist ein normaler Radialschnitt die bessere Wahl.
Also ich würde die Segel für den Seeadler so designen wie es auch bei der "Elseken" der Fall ist, das passt am besten zu dem Boot, finde ich und ist auch sehr viel einfacher, desweiteren kann dann für beide Segel das Latschtuch verwendet werden.
Zitat von Multiskipper im Beitrag #4 ...[b]Das Problem beim Modellsegel wird dann aber sein, dass sich Tuch und Klebeband von der Fläche her die Waage halten ...
Ist einfach erklärt Ralf. Wenn ich mir die Bilder auf deinem Link so ansehe, sind da recht tolle Kunstwerke dabei, die aber alle darauf basieren, dass sie aus Trillionen von Bahnen bestehen, sonst bekommst du diese Formen nicht hin. Die Bahnen beim Adler, also im Modell, sind allein durch die Breite des Klebebands von 5 mm nach unten hin begrenzt. Ich hab mal ein wenig mit Sailcut gespielt, so ein Muster wäre im Modell völlig sinnfrei. Auch das Bild was du mir verlinkt hast - ich stelle das hier mal ein - gefällt mir super gut, nur rechne die Anzahl von Bahnen mal runter auf das Modell, das ist m. E. schlichtweg nicht mehr umsetzbar.
Was ich auch sehr schön finde, ist der Schnitt auf Mathias' Bild, aber da hat man offensichtlich mit Sailcut keine Schnitte.
Für was auch immer bei mir abschließend die Entscheidung fallen sollte - der Adler wird "fetzig", also im Ergebnis mit Ausnahme des Decks kaum was mit einem Klassiker gemeinsam haben. Kennst mich ja, mir toben da immer so verwegene Gedanken durch den Kopf. Vom Konzept her (alle Auskenner jetzt weghören, meine Idee macht Pusteln auf der Haut) wird L'Hurluburlu eine hypermoderne Rennfluppe im Retro-Style, damit habe ich alle Optionen offen und kann mich konzeptkonform ungebremst austoben Meine Idee mit der Carbon-Außenhaut musste ich leider nach einem Veto meiner Designerin direkt wieder verwerfen
Mit Sailcut werde ich noch etwas rumspielen und sehen, ob ich noch Formen finde, die mir besser gefallen. Viele Alternativen gibt es da ja nicht. Aber nicht traurig sein, den Klassiker baut ja Axel
Zitat von grafwiloff im Beitrag #9Gehts um Profil bei den verschiedenen Schnitten, oder ist es nur das Design?
Hallo Matthias,
in erster Linie geht es bei den verschiedenen Schnitten um das Profil und wie die Last verteilt wird, es spielt dabei aber auch eine Rolle aus welchem Material die Segel bestehen.
- Der Horizontalschnit und Twist-Rootschnitt sind Schnitte für Großsegel mit klassischen Tüchern. - Der Gehrungsschnitt wird normalerweise bei der Fock und Genua eingesetzt, aber auch bei klassischen Segelschiffen bei den Vorsegeln, man kennt diesen Schnitt vor allem bei mehreren Vorsegel im speziellen beim Flieger, meist wird dieser Schnitt bei der Verwendung von Dacrontüchern genommen. - Der Radialschnitt ist in heutiger Zeit der meistverwendete Schnitt für moderne Segelboote und Regattasegelboote mit leichten Hightechtüchern und Laminatsegeln, meist findet man diesen Schnitt bei der Genua und dem Code-0, aber manchmal wird es auch beim Großsegel verwendet. - Der Triradialschnitt wird bei dünnen Tüchern meist im Vorsegel mit großem Profil verwendet, durch die gleichmäßige Lastverteilung zur Mitte hin, wird dieser meist bei Spinakern, Genakern und manchmal auch bei Genua und Code-0 verwendet, in seltenen Fällen gibt es diesen Schnitt aber auch beim Großsegel.
Beim Modell geht es in erster Linie um die Optik, bei unseren Modellen spielt die Lastverteilung er eine untergeordnete Rolle.
Zitat von Multiskipper im Beitrag #4 ...[b]Das Problem beim Modellsegel wird dann aber sein, dass sich Tuch und Klebeband von der Fläche her die Waage halten ...
Mit Sailcut werde ich noch etwas rumspielen und sehen, ob ich noch Formen finde, die mir besser gefallen.
Wie gesagt, wir wollen ein Modellsegel bauen, und das soll funktionieren. Wenn wir also ein funktionierendes Profil haben, kann man die Werte ja auch für andere Segel anwenden. es sollte nicht zu kompliziert sein, der Laschenschnitt sieht gut aus, und ich denke, besser als das von Tiller empfohlende Leinentuch in einfacher Dreiecksform werden unsere segel wohl sein. Inwieweit sich das definitiv bemerkbar macht, wird man sehen. Mir hat die spielerei schon wieder einiges gebracht.
Ich konnte mal wieder die Finger nicht von Photoshop lassen und meine Designerin nimmt ihren Job sehr ernst Also sind in quasi Nullzeit mal ein Paar Entwürfe entstanden, wobei ich es wage zu behaupten, dass man sich damit 24 Stunden am Tag locker beschäftigen kann, ohne dass es an Ideen und Möglichkeiten mangelt. (die Größenverhältnisse zwischen Groß und Genua stimmen wahrscheinlich nicht, ist auch nicht so wichtig, da es ja nur um Designfragen geht)
Wenn ihr die SEEADLER schon zu einem Technologieträger machen wollt, dann wäre das doch das perfekte Muster für die Segel... Wird normalerweise zur Tarnung der Erlkönige verwendet.
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RC-Modell-Skipper
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10.06.2017 22:15
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