hab´ bis jetzt in der Kellerwerft gewerkelt - wieder ein paar Stündchen an Relingstützen...puh - mühsam
Habe feststellen müssen, daß 0,8 MS Draht zu stramm in die 0,8 Bohrungen geht, gibt später zu viele Probleme beim positionieren zum Löten. Da weit und breit kein 0,85 Bohrer aufzutreiben war (Ihr werdet staunen, aber es gibt tatsächlich Bohrer im Durchmessermaß ungrad sogar 3 Stellen hinter dem Komma!), habe ich einen 0,9mm genommen, um sowohl die bereits gefertigten Stützen als auch die nun heute neu dazugekommenen Teile aufzubohren.
...noch nicht mal die Hälfte der benötigten Stückzahlen geschafft...
Das mit der Laubsäge ablängen der Relingstützen war mir doch zu mühsam und grob. Habe mir einen feinen spitzen Abstechdrehstahl geschliffen, damit geht es wunderbar!
Es sieht zwar nach nicht viel aus auf dem Bild, was da so im Becher zu sehen ist, aber es sind immerhin mehr als 10 Dutzend "Mann-über-Bord-Ruf-Verhinderungs-Vorrichtungsteile", sprich Relingsstützen.
Der Materialaufwand liegt unter 5 Euro - AABER die Lohnkosten...
Habe mal den Handlauf etwas dünner gemacht. Einen (rechts) mit Kirschbaum hell gewachst. Den zweiten mit Mahagonibeize und Klarwachs behandelt (links).
Der Herr mit der Laterne ist ein Mitbringsel aus Philadelphia, von einer bezaubernden jungen Dame überreicht...
Hierzulande sucht man oft vergebens nach schönen 0-Figuren bzw. 1:50. Das Teilchen ist aus Zinn, handbemalt und von der Firma ARTTISTA. Die andere Figur ist von Preiser.
Leider ruft die Firma zur Spätschicht - hätte gerne noch weiter in der Werft getüftelt
Um die Relings-Teilstücke zu montieren/löten habe ich mir eine Hilfsvorrichtung gebaut. In eine verwindungssteife Holzleiste in den benötigten Abständen Löcher gebohrt und aus Zahnstochern kleine Zapfen gedreht (auf der neuen kleinen Rotwerk-Drehe!), diese dann dort eingesetzt.
Und in den oberen Abschluß der Relingsstützen mußte ich eine kleine Hohlkehle feilen für den oberen 0,8mm Messingdraht, auf den dann später der Holzhandlauf gesetzt wird. Hab´ ich mit einer Nadelfeile bewerkstelligt - um genaue Richtungspeilung fluchtend zu den Bohrungen zu bekommen, habe ich ein Stück MS-Draht durch die Bohrungen gesteckt und danach die Feile ausgerichtet...
Am Wochenende war, trotz Spätschicht in der Firma, die Fertigung von Prototypen angesagt:
Da endlich am Samstag mein Spannzangenhalterflansch für die kleine Rotwerk eintraf, erstmal die noch fehlende mittlere Größe an Bullaugen - ein Probestück...ist im Außendurchmesser 8mm. Die großen, die ich bereits angefertigt habe, sind außen 10,4mm. Siehe Foto
Als nächstes eine Relingstür von einer Breite von 19mm. Aus MS Hohlprofilen und MS Stäbchen 0.8mm zusammengelötet. Um das Ganze zum Löten zu fixieren, suchte ich nach einer Spannmöglichkeit. Da kam mir der Zufall zu Hilfe. In der Nähe einer Werkstatt lagen große Klammern auf dem Boden herum. Mit ihnen waren vorher Pappkisten auf Holzpaletten getackert gewesen. Flugs ein paar eingesteckt und zu Hause umgepfriemelt. Hat prima geklappt! Da die Profile und Röhrchenteile schön winkelig waren an den Stirnseiten, hielt das geklammerte Teil super! Als Unterlage beim Löten benutzte ich erstmals eine kleine Glasplatte, damit nix verkokelt oder hängenbleibt - hat sich bewährt. Es wurde eine federnde Verriegelung im oberen Kasten eingebaut. Dazu habe ich aus Kunststoff einen 7mm langen Riegel von ca. 2 x 0,77mm angefertigt mit einem 1mm-Schlitz mittig. Dieser läuft im hohlen Flachprofil, das den Handlauf bildet. Damit es federt, habe ich aus 0,18mm Federdraht eine schlangenförmige Feder gebogen...funktioniert
Nun wird die Tür später beim zumachen schön fixiert
... beim Federbiegen dachte ich, ich hätte Wurstfinger...man war das fuselig...
Ich hoffe, auf der Skizze ist was zu erkennen
Und zu guter Letzt noch Damenbesuch an Deck
Spannzange 1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Bullauge mittel Proto Kopie.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Beim Verputzen der kleinen Relingstür an der großen, alten Drehmaschine gelingt es dem Türchen, meinen Fingern zu entkommen! Die Filzscheibe löste wohl den uralten, jedem Relingstürchen zueigenen Fluchtreflex aus und es sprang flink und behende in unbekannte Gefilde davon.... Erste Suchtätigkeit und auch zaghaftes Rufen bringt nichts...
Nun muß schweres Geschütz her - man kennt solche Situationen auch von kleinen Katzen, die in ihrem neuen Zuhause losgelassen, erst einmal spurlos verschwinden...
Unterschrank der alten Drehe ausgeräumt...schwerstes Drehzubehör, Aluprofile und jahrhundertelang Eingelagertes muß weichen...
WEG!!! Kein Türchen in Sicht!!!
Wagenheber her - nun wird die Drehbank hochgewuchtet!!!
NICHTS!!!
Die ganze Umgebung des Tatortes ist nun aufgeräumt, gekehrt, umgekrempelt...
...ein letztes verzweifeltes Schütteln und Kippen der kompletten Drehbank - die geschätzen 100Kg wehren sich - UND DA! Aus einer kleinen versteckten Ecke am Reitstock (Grrrrr!) hüpft klirrend das kleine Teufelchen hervor.....!
Fast drei Stunden Aktion - na ja, wenigstens ist jetzt mal wieder aufgeräumt...
Noch nie war ich an einem Feiertag so dreckig...
Nachmittags wird der kleine Streuner auf ein Holzstäbchen gesteckt und lackiert...jawoll...
Zwei Rindersteaks über offenem Feuer zubereitet und ein kleiner Whisky beruhigen die Nerven wieder...
Hatte wieder einige Stunden Zeit für meine CONDOR.
(Vor einigen Tagen besorgte ich mir einiges an Modellbauer-Gold - sprich Messing - boah war das teuer! )
Gestern fiel der Entschluß: Die Dampfwinden werden jetzt angegangen! Da sind einige Seilrollen zu drehen - Zeit also für die Umrüstung der Rotwerk-Drehe auf Handstahlbetrieb:
Da hatte ich ja schon was da von meiner alten Drehe, und diese Handstahlauflage wurde nun umgerüstet und angepaßt.
Von meinem Vater hatte ich noch die ganzen Drechselstähle (aus alten Feilen angefertigt), da wurden zwei rubbeldiekatz umgeschliffen und mit zwei verschieden großen Rundungen versehen.
Dann ging´s los mit der Serienfertigung... ...herrlich, wie das Messing sich so kinderleicht mit einem zischendem Geräusch in Form bringen ließ...
Ja, so ein Urlaub kann viel Spaß freisetzen in der Werft, wenn man endlich mal Zeit hat und dran bleiben kann...!
Und vor allem haben sich die Spannzangen an der Rotwerk bezahlt gemacht - kein Backenfutter klopft einem beim "Drechseln" auf die Knöchel...
Modell-Skipper-Chat
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RC-Modell-Skipper
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15.09.2022 23:23
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