Gar nicht. Die fahren in den seltensten Fällen Baumfocks. Aktuell werden bei den Selbstwendefocks gebogene Schienen auf Deck gebaut, auf denen ein Block die Schot nach vorn umlenkt. Ist nicht ideal, wie ich finde, weil das Schothorn sehr weit ansteigen kann, und das Profil ist auf raumeren Kursen wie ein Sack.
Abgesehen davon, dass ein Baum auch gewisse Vorteile hat, ist mir das zuviel Getüddel für ein "Fahrtenmodellboot" wie den Stern. Auf einer Rennjacht kann das schon seine Berechtigumng haben, aber da ist dann auch der nachteiil, dass man keine Genua fahren kann. Es gab mal von der Segelwerkstatt Stade eine Entwicklung einer Pendelfock, das war schon vielversprechend, weil das Segelprofil auf allen Kursen gleich bleibt, oder auch sogar verändert werden konnte. Das system war so schwer und so teuer, dass es niemand haben wollte.... Siehe auch "Trekker-Fock" oder so.
Zitat von coldivia im Beitrag #615So weit - so einleuchtend, vor allem die "Atlantis-Methode" Aber ich habe mal gegoogelt, wie lösen denn die 1:1er das Problem?
Hallo Lothar,
ein Modell und ein 1:1 Boot ist ein großer Unterschied, da spielen ganz andere Gewichte und Massen mit, ausserdem ist auf einem manntragendem Boot jemand an Bord der das ganze während der Fahrt regeln kann, die meisten manntragenden Boote haben baumlose Vorsegel, dort wird beispielsweise je nach Winstärke und Einfallwinkel der Holepunkt verschoben um das Segel zu trimmen.
Diese und noch weitere Möglichkeiten sind beim Modell leider nur bedingt gegeben, wenn am Modell alle Funktionen generiert werden sollen, die ein Skipper auf seinem Boot hat, wäre ein Modell vollgestopft mit Elektronik, also sind wir Modellbauer dazu gezwungen einen Kompromiss einzugehen und das gesamte Rigg an Land soweit anzupassen, dass es auf dem Wasser fuktioniert.
Solange ich keine bessere Lösung gefunden habe, ist für mich die Pendelfock auch weiterhin die beste Lösung, was die Leistung betrifft.
Ein Modellsegelboot wird immer ein Kompromiss bleiben und man muss sich entscheiden auf was es einem ankommt, zum einen funktioniert eine Pendelfock sehr zuverlässig und das Segel kann auch sehr gut eingestellt werden, zum anderen passt es optisch eigentlich nicht zu einem vorbildgeteuen Segelboot.
Es gibt aber auch eine Lösung die einigermaßen fuktioniert und so in ähnlicher Form teilweise auch bei manntragenden Booten zum Einsatz kommt:
Diese Art des Fock-Lümmelbeschlags ist so glaube ich ein guter Kompromiss, zwischen Funktionalität und vorbildgetreuer Optik, aber auch dieser Beschlag ist eigentlich nur ein Kompromiss und die Belastung durch den langen Hebel des Baumes auf den Vorstag ist nicht zu unterschätzen, die Lebensdauer des Vorstages ist glaube ich sehr begrenzt und man wird diesen öfter austauschen müssen.
Ich könnte mir aber auch vorstellen die Lager im Lümmelbeschlag durch zwei in den Beschlag eingebaute Meereswirbel aus dem Angelbadarf zu verwirklichen, hier ein Foto eines solchen Wirbels:
Zitat von Odin im Beitrag #620… Hei-Teck aus der Rennszene,…
Moin Boris,
von wegens "Hei-Teck" - bei unserem Familiendampfer (der vom ersten Eigner Mitte der 60iger fürs Bermuda-Race gebaut wurde) gab es zwei Vorstage. Am Steuerbord-Stag war in den Spanner ein Lümmelbeschlag eingefügt, an dem eine Baumfock angeschlagen war. Die Schot für die Baumfock wurde auf einer Schiene vor dem Großmast geführt. Die Konstruktion sollte schnelle Wendemanöver bei Am-Winde-Kursen ermöglichen - wenn nicht gerade wegen Winddruck und Schwergängigkeit das System hakte. Heute nennt man das Selbstwendefock (die kommt aber zumeist ohne Baum aus).
Am Backbord-Vorstag wurden die überlappenden Vorsegel angeschlagen (Genua I - III) - so wie im Bild. Die Baumfock bleibt auch bei Nichtgebrauch angeschlagen auf dem Vorschiff und wird mit Zeisingen an der Reling gesichert.
In den ausgehenden 80igern haben wir dann sowohl Schiene an Deck, als auch Fockbaum entfernt. Stattdessen war vorne dann immer Stb. eine "normale" 110 % Fock und Backbord die Genua dran. Sehr praktisch - Vorsegelwechsel ging dadurch recht zügig.
Willkommener Nebeneffekt - eines Nachts ist uns bei "Hack im Kattegat" das eine Vorstag gebrochen - wäre kein zweites da gewesen, hätte es mal richtig Bruch gegeben... Glück muss man haben...
Jetzt , wo man mal das "Gesammtwerk" sieht , erledigen sich Fragen von selbst .
Z.B. die frage nach der Maskbiegeung. Ich war bisher der Meinung , die Biegung würde über die gesammte Länge des Masten stattfinden. Wobei sich dann wieder die Frage mit der Fock ergab , denn die wirkt doch dagegen. Auch war ich der Meinung , das durch die Sailinge die Mastbiegung beeinflusst wird. das scheint aber nicht so zu sein. Sailinge : Sind die 90° zur Längsachse , oder zeigen sie leicht zum Bug .
Fotos sagen doch mehr als 1000 Worte . Mir zumindest .
Jetzt kann bin ich mal gespannt , was "enne Besuch am See" an Erkenntnissen bringt .
Gruß Rolf ---------------------------------------------------- Es ist nie zu Spät für eine fröhliche Kindheit.
also theoretisch biegt sich der Mast auch über die ganze Länge, aber eben nur theoretisch. Zum einen verjüngt er sich nach oben hin und wo weniger Material ist, gibt es auch weniger Widerstand, also mehr Biegung. Zum anderen wird die Biegung natürlich auch durch die Wanten bestimmt und ganz vorneweg natürlich durch die Fock (weil mit ohne Vorstag ) Bei meinem Mast ist es so, wenn ich mich an die Reihenfolge halte, die Ralf schon mal aufgezeigt hat ich hänge die Fock ein, damit sind die fünf Grad Mastneigung gegeben. Dann hänge ich das Achterstag ein, wenn das gespannt ist hat der Mast schon seine Kurve. Dann braucht es nur noch die Stabilisierung zur Seite, das erledigen die Wanten. Das ist halt relativ viel Aufwand wenn man die Wanten, Stage und Co das erste Mal auf Länge bringt, wenn das aber ordentlich abläuft, geht danach alles "audomadisch".
Die Salings stehen bei mir 90°, weil die Befestigungen der Wanten genau auf Höhe des Mastfuß sind.
Es biegt sich nir nur ein Teil, sondern immer das Gesamtkunstwerk. Man beeinflusst aber die Kurve, in dem man z.B. als widerlager das Fockstag nutzt, wie hier in dem Fall. Dies wird als Fixum genommen, dann das achterstag gespannt, und schon ist die Biegung da, wo sie hin muss. Dafür ist das Segel konzipiert worden.
meine Vorredner haben fast alles schon richtig beantwortet, aber auch die Unterwanten beeinflussen die Biegekurve des Mastes.
Ich gehe beim Auftakeln folgendermaßen vor:
1). Den Mast mit eingehängter Fock (am Mast und an Deck) aufstellen. 2). Die Wanten einhängen und etwas spannen bis der Mast von vorn/hinten betrachtet gerade steht. 3). Den Achterstag einhängen und spannen bis die Mastbiegung etwas mehr (ca. 1-2mm) als die Vorliekskurve des Großsegels beträgt. 4). Die Unterwanten einhängen und spannen bis die Mastbiegung exakt zur Vorliekskurve des Großsegels passt, nun ist auch das Vorliek (in der Fock) gespannt. 5). Das Vorliek des Großsegels gerade soweit spannen, bis es keine Falten mehr hat.
Nach diesen 5 Schritten ist das Boot fertig aufgetakelt, das erste mal Aufriggen ist natürlich am schwierigsten, da die Längen der Wanten und Stage noch nicht ganz feststehen, aber gerade da sollte man sich Zeit nehmen und alles richtig ablängen, am besten geht das zu zweit.
Auch wichtig für das erste Auftakeln, dass die Unterwanten an der richtige Position angebracht werden, diese Position lässt sich am besten ermitteln, indem man nach dem spannen des Achterstages mit dem Finger an verschiedenen Stellen vorne leicht gegen den Mast drückt, die richtige Stelle ist ermittelt, wenn die Mastbiegung der Vorliekskurve des Großsegels entspricht.
Kleiner Tipp fürs erste Auftakeln:
Da die Länge der Wanten und Stage beim ersten Auftakeln noch nicht feststehen, empfiehlt es sich diese zuerst mit Seil und Klemmschieber zu simmulieren, dadurch hat man lange Verstellwege und das Rigg lässt sich damit sehr gut einstellen, wenn dann alles richtig eingestellt ist und die Längen feststehen, können die entgültigen Wanten und Stage direkt am Boot angefertigt werden und danach die Seile mit Klemmschieber wieder entfernt werden.
In der Bauanleitung für die Segel, wird es aber auch noch eine kleine Anleitung zum Auftakeln und Trimmen geben, es werden zu diesem Thema auch ein paar Zeichnungen dabei sein.
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RC-Modell-Skipper
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30.03.2017 12:54
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